In der Tarifperiode 3/1976 - 4/1988 (BVG-West) wurden den Monatskarten- Benutzern die Auswahl
gestellt, das gesamte von der BVG betriebe Bahnnetz zu nutzen, oder nur ein Teilnetz zu bezahlen. Das Westberliner Bahnnetz wurde dazu in vier Bereiche aufgeteilt, wobei sich die Bereiche stets überlappten.
Mit den Streckenerweiterungen und ab 1984 erfolgten Einbindung der S-Bahn in Westberlin in das BVG-Tarifsystem veränderten sich die Bahnnetzteile geringfügig.
1976
Mit Einführung der Monatskartenart 1 U/A, 2 U/A und 3 U/A ab März 1976 wurden die 4 Bahnnetzteile wie folgt aufgeteilt:
1978
Damit deckten alle 4 Bahnnetzteile die Westberliner Innenstadt (Wittenbergplatz / Zoologischer Garten) sowie die
Hochbahnstrecke bis Hallesches Tor ab. Ab dem 13.12.1977 wurde das Bahnnetzteil C um den durch Ostberlin verlaufenden Streckenteil der U6 erweitert (siehe dazu auch Dokument Signatur F_019 im BVS-Textarchiv (Tarifwesen):
1984
Mit der Übernahme des S-Bahnbetriebsführung in Westberlin ab 9. Januar 1984 begann die Übernahme des S-Bahnbetriebes
mit einem stark verkürztem Betriebsangebot. Lediglich zwischen Charlottenburg und Friedrichstrasse sowie Anhalter Bahnhof
Lichtenrade verkehrte das neue Verkehrsmittel der BVG mit den alten Zügen. Diese Übersicht der Bahnnetzteile zeigt das Streckennetz im Zustand Mai 1984
mit der ersten Erweiterungsstufe der S3 über Charlottenburg hinaus nach Wannsee sowie der S2 über Anhalter Bahnhof hinaus nach Gesundbrunnen.
Ab Oktober 1984
wurde die Linie S2 über den Endpunkt Gesundbrunnen hinaus über Wollankstrasse (dieser Bahnhof wurde
wie auch der in Ostberlin gelegene Streckenteil Potsdamer Platz - Nordbahnhof durch die Deutsche Reichsbahn technisch und stationär bedient) bis nach Frohnau. Die Bahnnetzteile entsprechend angepasst. Die U-Bahn wurde ab Oktober 1984 von
Rohrdamm nach Rathaus Spandau verlängert.
1985
Die letzte Anpassung erfolgte zum 1. Februar 1985
mit der Aufnahme des BVG-Betriebes auf der S-Bahnlinie 1 (Wannsee - Anhalter Bahnhof).
1988
Mit der Einführung einer neuen Tarifstruktur zum 1. Mai 1988
verschwanden diese Bahnnetzteile. Nun war es möglich, eine der
neuen Tarifzonen Nord (blau), West (rot), Südwest (grün), Südost (Ocker) oder City (gelb) auszuwählen, die zur Fahrt mit allen
Verkehrsmitteln der BVG (oder im Auftrag derer) verkehrenden Linien innerhalb des ausgewählten Bereiches berechtigten. Die
Tarifzonen überlappten sich lediglich um einen Strassenzug, völlig praxisfern und entgegen dem Mobilitätsverhalten der
Berliner. Trotz großer Kritik liess sich das Berliner Verkehrsunternehmen damals nicht beirren und setzte gegen alle Hinweise
vom Fahrgastverband dieses Konzept durch. So war Kritikern bereits vor Einführung des Tarifsystems das Scheitern dieser
Tarifform völlig klar. Bereits 1989 wurde mangels Absatz der Monatskarten für eine einzelne Tarifzone das System wieder
abgeschafft. Es folgte die preisreduzierte Umweltkarte, siehe dazu weiter unter “Tarifwesen”.
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Text und Zusammenstellung: Markus Jurziczek von Lisone (6/2011)
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