Straßenbahn Berlin |
Erste elektrische Straßenbahn der Welt: Groß-Lichterfelde Bilder und Textblöcke übernommen aus “Die Fahrt Heft 6/1930” |
Versuchsanlage auf der Berliner Gewerbeausstellung 1879 in Berlin-Moabit auf einem 300-Meter Rundkreis |
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Streckenverlauf der ersten elektrischen Straßenbahn: Rechts vom Bahnhof Lichterfelde-Ost beginnend über die Bogenstraße weiter übers freie Feld (die Schillerstraße kreuzend), Giesendorfer Straße in die heutige Finckensteinallee zum Kasernengelände (damals Militär-Schule). |
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Der Fahrstrom (180 Volt) wurde zunächst durch die eine Fahrschiene zugeführt, während die andere Fahrschiene als Rückleiter diente. Die Stromabnahme erfolgte direkt über die Räder des Triebwagens. So konnten durch den Verzicht auf Fahrleitungsanlagen die Kosten für den Streckenausbau preiswert gehalten werden. Die Bahn fuhr auf einem eigenen Bahnkörper, sodass Verletzungen durch unachtsames Betreten der Gleise zunächst ausgeschlossen werden konnten. |
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Triebwagen der Schmalspurlinie 42 Richtung Bahnhof Steglitz im Jahr 1928 |
Die Schmalspurstrecke zum Bahnhof Südende wurde 1912 Richtung Mariendorf verlängert. Bahnhof Südende um 1921: Eingleisige Meterspurstrecke der Linie 97 Steglitz - Mariendorf Kurze Pause an der Endstelle Bahnhof Steglitz Auch in Berlin wuchs nun das Straßenbahnnetz an, allerdings entschied man sich hier für die Normalspur (1435 mm statt der Lichterfelder Schmalspur von 1000 mm). Schon bald berührten sich die Straßenbahnnetze der 1906 in der Teltower Kreisbahn aufgegangenen Lichterfelder Schmalspurbahn. Mit der Eingliederung in die Berliner Straßenbahn (1921) wurden die Strecken auf Normalspur umgerüstet. Am Sonnabend den 15. Februar 1930 entstand dieses Bild vor dem Straßenbahn- Betriebshof am Ostpreusendamm (heute BSR-Recyclinghof): Abschiedsfeier für die ehemaligen Teltower Kreisbahner vom Schmalspurbetrieb. Mit diesem Tage endete der Schmalspurbetrieb in Berlin, die vorhandenen letzten Linie 42 Bahnhof Lichterfelde-Ost - Boothstraße - Berliner Straße - Albrechtstraße - Bahnhof Steglitz und Linie 97 Mariendorf (Chausseestraße) - Bahnhof Mariendorf - Bahnhof Südende - Albrechtstraße - Bahnhof Steglitz. Bahnhof Südende mit Schmalspurgleisen und Fahrleitung für die Straßenbahn. Für diese beiden letzten Strecken (Linien 42 und 97) war auch eine Umspurung der Strecken auf Normalspur vorgesehen, und streckenweise auch schon vorbereitet worden (Gärtnerstraße in Lichterfelde). Aufgrund der wirtschaftlichen Lage gelang es jedoch bis 1930 nicht, dieses Vorhaben umzusetzen. Die vorhandenen Fahrzeuge und Anlagen waren in einem abgenutzten Zustand, sodass es zur Stilllegung der beiden Straßenbahnlinien führte. Ersetzt wurden die Linien 42 und 97 zunächst durch den Autobusbetrieb, am 23. April 1942 wurde die Linie 97 durch einen elektrischen Oberleitungsbus (Obus) ersetzt. --> Der Obusbetrieb Linie 32 und 97 in Steglitz Der schlechte Zustand der Schmalspur-Fahrzeuge aus Berlin-Lichterfelde ist hier auf dem Bild des letzten Betriebstages(Februar 1930) gut zu sehen Heute erinnert in Lichterfelde nicht mehr viel an den einstigen Straßenbahnbetrieb. Am Bahnhof Lichterfelde-Ost mahnt seit Dezember 1983 eine Geschichtshaltestelle gegen das Vergessen. Kaum ein Lichterfelder weiss etwas über den Schmalspurbahnbetrieb, auch eine Geschichtshaltestelle hilft hier nicht, letztendlich wurde auch sie vergessen (BVG Kundenzeitung BVG Plus Ausgabe 1/2006 und 3/2006). Eine Straßenbahn wird es leider in Lichterfelde nicht mehr geben, die Politiker haben mehr Freude an stinkenden Autos und lärmenden Straßen. Da ist es völlig falsch auch noch auf ein umweltfreundliches, leistungsfähiges und ökonömisches Verkehrsmittel zu verweisen. Auf den Hauptmagistralen (Ostpreussendamm, Hindenburgdamm, Drakestraße, Lichterfelder Allee) verkehren heute Autobuslinien im dichten Takt, auch eine U-Bahnplanung gab es für den Hindenburgdamm sowie der Albrechtstraße. An eine preiswertere Straßenbahn, die auch attraktiver von den Bürgern angenommen wird, will hier keiner etwas wissen oder daran erinnern ... Ein Artikel aus der Mitarbeiterzeitung “Die Fahrt” 6/1930 zum letzten Betriebstag der Schmalspurbahn ist unter der Dokumentennummer 115 im Dokumentenbereich abrufbar (PDF). Text und Zusammenstellung: M. Jurziczek 4/2006 Gleisplan der BVG (1953) Ausschnitt Lichterfelde Quellennachweis zu diesem Artikel
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