Auf dem Gebiet des heutigen Berlins und Umkreis gab es viele kleine Straßenbahnbetriebe. Nahezu jede Gemeinde hatte eine, manche auch
zwei. Aufkäufe, Fusionen und Zusammenschlüsse lassen die Geschichte der einzelnen Bahnen spannend und je nach Region für den einen mehr oder weniger Interessant erscheinen. Alle Straßenbahnbetriebe hier
vorzustellen, würde den Rahmen sprengen. Zum Nachlesen empfehlen wir in der Rubrik Bücher die Printmedien. Hier haben wir 3 Straßenbahnbetriebe herausgesucht, die einerseits sich in der Geschichte berührten und die
Vielseitigkeit der Entwicklungen zeigen. Der Lindentunnel sei als Besonderheit und Entwicklung nach dem Zusammenschluß der Straßenbahngesellschaften erwähnt. Die 4 Artikel spiegeln jedoch auch nur gekürzt das Thema
wieder, ausführliche Hinweise zu Tarifen und Wagenpark, detaillierte Angaben zu Streckenerweiterungen finden Sie in der Literatur.
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Die Berliner Ostbahn und die Streckenführungen durch den Stralauer Spreetunnel
Anfangs als Versuchstunnel gebaut, gründete die AEG die Berliner Ostbahn und befuhr den Tunnel zwischen Stralau und Treptow mit
speziellen kleinprofiligen Wagen. Diese Bahn entwickelte sich auch durch die Fusion mit der Bullenbahn im Personen- und Gütervekehr bis zur Fusion mit der Berliner Straßenbahn. Das Netz ist heute überwiegend
stillgelegt.
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Die Berliner Straßenbahn und die Streckenführungen durch den Lindentunnel
Die Straße “Unter den Linden” zwischen Stadtschloß und Brandenburger Tor durfte im Stadtbild nicht von Fahrleitungen der
Straßenbahn beeinträchtigt werden. Der Kaiser wünschte einen freien Blick in die Stadt ohne Drähte in der Luft. Um die Ost-West-Verbindung kreuzen zu können, musste ein Tunnel gebaut werden.
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Die Teltower Kreisbahn
Die Teltower Kreisbahn beginnt mit einer auch typischen Geschichte. Begonnen mit einem Dampfzugbetrieb hielt auch der elektrische Betrieb
einzug. Die Fusion mit der benachbarten Lichterfelder Bahn (Erste elektrische Straßenbahn) und eigene Streckenerweiterungen liessen das Netz bis Adlershof entwickeln. Mit der Fusion zur Berliner Straßenbahn erhielt
diese auch den Streckenteil von Lichterfelde zur Schleuse Kleinmachnow über Teltow. Mit der Teilung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich dieser Streckenteil zur Kuriosität. Heute ist das Netz
überwiegend stillgelegt, einzelne Erinnerungen sind heute noch zu sehen.
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Die Cöpenicker Straßenbahn
Die Cöpenicker Straßenbahn weist eine typische Geschichte auf. Begonnen mit Pferdebahnwagen zur Anbindung an das landesweite
Staatsbahnnetz, entwickelte sich ein elektrischer Betrieb, wovon die Stadt schnell wirtschaftliche und Einwohnerzuwächse erntete. Eine Fusion mit der benachbarten Friedrichshagener Dampf- und Pferdebahn sowie eigene
Streckenerweiterungen nach Grünau, Adlershof und Mahlsdorf liessen die städtische Straßenbahn gesund entwickeln, bis 1920 die Fusion der Stadt und Bahn mit Berlin erfolgte. Das Netz wird noch heute elektrisch
befahren.
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