Straßenbahn Berlin |
(T27) TM 33, 34 und 36 |
Die BVG übernahm mit der Zusammenfassung aller Straßenbahngesellschaften in den Grenzen des 1920 gegründeten Groß-Berlin einen bunten Wagenpark. Jede Gesellschaft trug eigene Wagentypen mit zahlreichen Umbauten in die 1920 gegründete Berliner Straßenbahn Betriebsgesllschaft mit ein. Eine Modernisierung des Wagenparks war gewünscht, besonders aber auch eine Vereinheitlichung. Einsparungen in der Anschaffung (große Wagenbestellung), im Unterhalt und Ausbildung hatte man sich erhofft. In den Jahren 1924 bis 1926 erfolgte die Bestellung des T24 und B24 (501 Trieb- und 803 Beiwagen), 1927 erfolgte die Anschlußserie T27 mit 300 Triebwagen (Wagennummern 3301 - 3600), ebenso Mitteleinstiegswagen. Schnell zeigten sich technische Mängel, die 1931 zur Abstellung der gesamten Fahrzeugserie T27 führten. Die Waggonbauindustrie (WUMAG Görlitz, Düsseldorf und Christoph & Unmack, Niesky) war zur Nachbesserung aufgefordert, AEG als elektrischer Ausrüster entwickelte mit der BVG zusammen verbesserte Steuerungen. 1933 konnten von den 56 abgestellten T27-Fahrzeugen aus dem Waggonbau Görlitz mit veränderter elektrischer Ausrüstung für den Verbundbetrieb von der AEG in betrieb genommen werden. Diese Fahrzeuge trugen die Bezeichnung TM33 und führten die Wagennummern 3300 - 3355. 1934 folgten die 50 umgebauten Wagen aus dem Waggonbau in Düsseldorf wieder in Betrieb genommen, diese mit einem Nockenfahrschalter NIV FB 3 F27 für Einfachsteuerung. Diese Fahrzeuge erhielten die Nummerngruppe 3801 - 3850 und die Bezeichnung TM 34. Diese Wagen erhielten auch neben der Mitteltür eine weitere kleine Tür am Wagenende. Zeichnung TM 34 und TM36 (mit zusätzlicher Tür rechts unten) 1936, fast 10 Jahre nach der ersten Auslieferung, lieferte die AEG die 194 aus dem Waggonbau Niesky stammenden Wagen mit veränderter Steuerung aus. Diese erhielten mit der Bezeichnung TM36 auch eine Zweifachsteuerung für den Verbundbetrieb (Wagennummerngruppe 3401 - 3594).
1942 wurde in Wagen 3801 (TM 33) der Fahrgastfluß als Einrichtungsfahrzeug mit sitzendem Schaffner erprobt, was dem Wagen den Spitznahmen “Apfelsinchen” gab. Die Kriegsauswirkungen und Zerstörungen bis 1945 trafen auch die Berliner Straßenbahn. Der Wagenpark dieser 3 verschiedenen Fahrzeugtypen, die einer gemeinsammen Auslieferung abstammten, gestaltete sich mit der Trennung der BVG in Ost und West wie folgt: TM 34 Wagen 3802, gut erkennbar der Mitteleinstiegwagen mit der zusätzlichen vorderen Tür, die beim TM 33 fehlt.
Berlin-Ost: die von der BVG-Ost übernommenen Wagen wurden nach technischen Umbauten (Motoren und Steuerung) in den 60er Jahren für den Bau von Reko-Wagen verwendet oder zu Arbeitszügen umgebaut. Zwei historische Wagen bleiben erhalten. Der TM 33, 34 und 36 verschwand somit recht früh aus dem Ostberliner Stadtbild. Berlin-West: hier erfolgten noch einige kleine Umbauten an den TM 36, größtenteils blieben diese Wagen bis in die letzten Jahre der Straßenbahn bei der BVG-West (1967) erhalten. Museumswagen: Aufgrund der großen Gesamtstückzahl dieser drei Splittergruppen gibt es in noch einige Wagen dieser Type.
Wagen 3325 in der Alstom-Firmensammlung (ehemals Linke-Hofmann-Busch) in Salzgitter Auf das Bestreben eines Mitarbeiters der BVG-West sicherte diese einige Wagen in einer Fahrzeugsammlung, die 1969 bis 1992 auf dem Betriebshof Britz (Gradestraße) untergestellt werden konnte. Aus diesem Fahrzeugpark wurde der Wagen 3344 (TM 33) im Jahr 1978 für den Betrieb auf der Hochbahnstrecke verwendet, um die beiden stillgelegten Hochbahnstationen Nollendorfplatz und Bülowstraße miteinander zu verbinden. Die beiden Hochbahnhöfe wurden gewerblich genutzt (Trödelmarkt und Türkischer Basar). Wagen 3344 führte auch die letzte Fahrt der West-Berliner Straßenbahn im Jahr 1967 an. Heute befindet sich der Wagen 3344 wieder im Museumsbestand der BVG, und wird im Museumsdepot Niederschönhausen vom Denkmalpflegeverein Nahverkehr Berlin e.V. (DVN) gepflegt. Text und Zusammenstellung: M. Jurziczek 5/2006
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