Berliner Verkehrsseiten - Das Geschichtsmagazin zum Berliner Nahverkehr

Die museale Fahrzeugsammlung der BVG

Eine kurze Videovorstellung der Museumssammlung Britz (1989) ist hier abrufbar

Kleinprofil Beiwagen 515 (ex 209), Typ A1 B, Baujahr 1901

Ein Wagen schaffte es auch Platzgründen nicht mehr in die Wagenhalle Britz: Der Beiwagen 515 blieb in der U-Bahn Wagenhalle Krumme Lanke. Vom Initiator der Museumssammlung (W. von Linstow) stets bis zu seinem Tode behütet, wurde der Wagen 1981 in die Werkstatt Grunewald gebracht. Hier stand der Wagen noch lange abgestellt in einer Wagenhalle, jedoch 1997 wurde der Wagen auf dem Gelände verschrottet. Der Wagen war als ältester U-Bahnwagen auch besonders, da er eine untypische Sitzanordnung vorwies.

-> Beschreibung des Wagens 515 im Bereich U-Bahn

Der sonderbare Wagen 515 ist nie in der Museumssammlung angekommen und wurde bereits verschrottet

Kleinprofil Beiwagen 559, Typ A1 B, Baujahr 1908 

U-Bahnwagen aus dem Eröffnungsjahr 1902 stehen mit der Verschrottung des Wagens 515 nicht mehr zur Verfügung. Es ist schauerlich für jeden Historiker anzusehen, wie die Stadt mit ihrem historischen Erbe umgeht. Dieser Holzwagen von Falkenried (6. Lieferung) gilt neben Wagen 86 (im Bestand der AG-U, 8. Lieferung) als der älteste erhaltene Wagen der Berliner U-Bahn. 559 wurde am 27.12.1967 ausgemustert, im April 1973 in die historische Sammlung Britz eingereiht, 1993 an das DTMB abgegeben und lagert dort im schwer zugänglichen Depot.

-> Download Typenblatt Wagen 559

Wagen 559 in der Monumentenhalle des Deutschen Technikmuseums Berlin

Kleinprofil Triebwagen 201, Typ A1 T4, Baujahr 1913

Wagen 201 entstammt der 14. Lieferung und ist somit ein auch ein Wagen mit Holzaufbau. Am 4.12.1967 wurde er ausgemustert, im April 1973 in die historische Fahrzeugsammlung Britz eingereiht. 1993 wurde der Wagen an das Verkehrsmuseum Nürnberg (DB-Museum) abgeben. Etwa 10 Jahre stand der Wagen dort in einem Ausstellungsgebiet zum Berliner Verkehr neben einem S-Bahn Triebwagen der Bauart Stadtbahn. Nach Umbau der Ausstellung in Nürnberg stand der Wagen ebenfalls in einem Depot (Bw Nürnberg-West) und war nur auf Anfrage zu besichtigen. Im Oktober 2005 brannte der Lokschuppen Nürnberg-West mit zahlreichen Lokomotiven, Wagen und diesem Triebwagen nieder, auch dieser Wagen 201 ist verloren.

-> Download Typenblatt Wagen 201

Triebwagen 201 wurde an das DB-Museum abgegeben, wo er einem Brand zum Opfer fiel

Kleinprofil Beiwagen 747II, Typ A1 B, Baujahr 1924

Der hier aufgeführte Wagen ist 1949 in der BVG-Werkstatt Gru nach schwerer Zerstörung im Krieg aus dem Beiwagen 705 (Baujahr 1924, 16. Lieferung) entstanden. Am 24.4.1970 ausgemustert, anschl. in die historische Fahrzeugsammlung Britz eingereiht, 1993 an Privat nach Hamburg verkauft (Hamburger Hummelbahn). Im Jahr 2012 ist uns über den Leser Dirk Walber ein Foto vom neuen Standort in Wuppertal zugesendet worden. Das Fahrzeug ist dort ohne Drehgestelle an der Straßenecke Deutscher Ring/Giebel auf einem Firmengrundstück aufgestellt worden.

-> Download Typenblatt Wagen 747

Wagen 747 wurde ion Hamburg verwendet, aktuell ist uns nciht bekannt ob der Wagen noch existiert . Aufnahme in der Museumshalle Britz

Großprofil Triebwagen 35, Typ B1 T4, Baujahr 1924

Die erste Großprofil- Fahrzeugserie (1.Lieferung, gebaut von MAN) ist den meisten unter dem Spitznamen “Tunneleule” bekannt. Die großen ovalen Fenster gaben ihnen den Spitznamen. Mit der Eröffnung des ersten Streckenabschnitts im Großprofilnetz unter Tageslicht (Strecke C nach Tegel) erhielten die Tunneleulen erst 1958 ihre Scheibenwischer. Am 2.6.1969 wurde der Wagen 35 und der passende Beiwagen 233 letztmalig auf der Linie 6 eingesetzt. Im April 1973 wurden sie zusammen in die historische Fahrzeugsammlung Britz eingereiht. 1993 wurde der Triebwagen an das DTMB abgeben, so steht die Eule nun allein ohne Beiwagen im Depot Monumentenhalle. Die AG-U besitzt einen 3-teiligen “Tunnel-Eulenzug”, der allerdings nicht fahrfähig ist.  

-> Download Typenblatt Wagen 35 

Großprofil Beiwagen 233, Typ B1 BK, Baujahr 1925

Dieser Tunneleulen- Beiwagen stammt aus der 3. Lieferung (gebaut von Busch). 1969 aus dem Plandienst entlassen, wurde der Beiwagen zusammen mit dem passenden Triebwagen 35 im April 1973 in die historische Fahrzeugsammlung Britz eingereiht. 1993 aus dem Museumsdienst entlassen, wurde der Beiwagen verkauft an das Diakoniezentrum Heiligensee, dort dienten die Wagen 233, 382 und 298 aus der BVG-Museumssammlung Britz einige Jahre im Freien als Schlafraum. Mittlerweile sind auch diese Wagen verschrottet worden.

-> Download Typenblatt Wagen 233

Beiwagen 233 ist mittlerweile verschrottet worden

Kleinprofil Triebwagen 32, Typ A1 T4, Baujahr 1926

Wagen 32 ist ein Wagen mit Stahlaufbau im Gegensatz zu den Holzwagen der älteren Lieferungen. Gebaut in der 18. Lieferung wurde er am 24.4.1970 ausgemustert, anschl. in die historische Fahrzeugsammlung Britz eingereiht. auf einen LKW-Anhänger aufgebaut nun im  Strassenverkehr (Hamburg) unterwegs, 1996 weiterverkauft an Firma Blickfang Sassenburg.

-> Download Typenblatt Wagen 32

Wagen 32 im Sommer 2011

Kleinprofil Triebwagen 382, Typ A2U T4, Baujahr 1929

Der A2-Triebwagen (20. Lieferung) wurde 1964/65 mit einer veränderten Zugsteuerung umgebaut (A2U). Nach Ausserdienststellung im April 1973 in die historische Fahrzeugsammlung Britz eingereiht, 1993 aus dem Museumsdienst entlassen, verkauft an das Diakoniezentrum Berlin Heiligensee, dort dienten die Wagen 233, 382 und 298 aus der BVG-Museumssammlung Britz im Freien als Schlafraum, bis die Wagen durch die Witterungseinflüsse auch für diese Nutzung nicht mehr verwendet werden konnten. Mittlerweile sind auch diese Wagen verschrottet worden.

-> Download Typenblatt Wagen 382

Triebwagen 382 in der Museumshalle Britz, heute verschrottet

Großprofil Triebwagen 118, Typ B2 T4, Baujahr 1927

Dieser Triebwagen und sein Beiwagen 298 stammen aus der 8. Lieferung für das Großprofilnetz. Die Züge der Bauart B2 sind nicht mit der 2 Jahre jüngeren Bauart B1 (Tunneleule) elektrisch kuppelbar, also nicht zusammen fahrbar. 1969 aus dem Plandienst entlassen, im April 1973 zusammen mit dem Beiwagen 298 in die historische Fahrzeugsammlung Britz eingereiht, 1993 an das DTMB abgegeben, wo er nun ohne Beiwagen im Depot lagert.

-> Download Typenblatt Wagen 118

Triebwagen 118 in der Britzer Wagenhalle

Großprofil Triebwagen 298, Typ B2 BK, Baujahr 1927

Wie sein passender Triebwagen 118 stammt auch dieser Wagen aus der 8. Lieferung für das Großprofil. 1969 aus dem Plandienst entlassen, im April 1973 zusammen mit dem passenden Triebwagen 118 in die historische Fahrzeugsammlung Britz eingereiht, 1993 aus dem Museumsdienst entlassen, verkauft an das Diakoniezentrum Heiligensee, dort dienen die Wagen 233, 382 und 298 aus der BVG-Museumssammlung Britz im Freien als Schlafraum.

-> Download Typenblatt Wagen 298

Beiwagen 298 in der britzer Wagenhalle, heute verschrottet

Großprofil Triebwagen 1352 (ex 603), Typ C2 T2, Baujahr 1929

Die C-Wagen waren im Vergleich zu den bisherigen B-Wagen erheblich länger, man sprach von den 18-Meter Wagen. Wagen 603 stammt aus der 10. Lieferung für das Großprofil. Diese zweimotorigen Triebwagen waren nur für den reinen Triebwagenbetrieb konzipiert, wobei bis zu 6 Triebwagen zu einem Zug gekuppelt werden konnten. 1956 wurden die dreistelligen Wagennummer gegen die vierstelligen ersetzt. Die Wagen der Bauart C gelangten auf der Strecke D und E zum Einsatz, wobei die Fahrzeuge der Strecke E (heute U5) als Reparationsleistung an die Moskauer Metro abgegeben wurde. 30.4.1975 letztmalig im Fahrgastverkehr auf der Linie 8 zum Einsatz gekommen und in die historische Fahrzeugsammlung Britz eingereiht. 1993 an das DTMB abgeben, steht im Depot Monumentenhalle. Die AG-U besitzt zwei C-Triebwagen, die sie wieder in den Ursprung zurückversetzte.

-> Download Typenblatt Wagen 1352

C-Zug Triebwagen 603 in der Monumentenhalle

Stirnfront des Großprofil Triebwagen 1394 (ex 111), Typ C1 T2, Baujahr 1930

Weder von den beiden Leichtmetall- Triebwagen der Bauart C1 (7. Lieferung), noch von den beiden zurückgebliebenen Triebwagen der Bauart C3 (11. Lieferung) mit wesentlich veränderter elektrischer Ausrüstung wurde ein Fahrzeug aufgehoben. In die Britzer Sammlung sollte sich daher eine abgetrennte Stirnfront (bis zur ersten Fahrgasttür) mit Untergestell aus Stahl mit Kastengerippe aus genietet Alu- Normalprofilen (woraus sich eine Gewichtsersparnis von etwa 12% ergab), einstellen. Aus noch nicht bekannten Gründen wurde das Projekt nicht vollzogen, der Wagen wurde mit Stirnfront 10/1975 verschrottet.  

-> Download Typenblatt Wagen 1394

Wo die Stirnfront des Zuges 111 abgeblieben ist, ist unbekannt. Sicherlich wurde auch sie museumsgerecht entsorgt.

Akkulok 1200 , 2-achsig, Baujahr 1947/48

Für die Instandhaltungsarbeiten im U-Bahnnetz benötigt man stromschienenunabhängige Lokomotiven. Wurden zunächst Benzol- und Diesellokomotiven für die Arbeitszüge verwendet, gelangte ab dem 21.2.1949 diese Zweisystemlok (Stromschiene / Akku) zum Einsatz. 1947/48 entstand diese Lokomotiove in der Straßenbahnhauptwerkstatt Uferstraße auf der Basis eines Straßenbahnuntergestells. Ab 1977 war aufgrund von Schäden nur noch ein Akkubetrieb möglich. Diese Akku-Lok 1200 wurde am 27.7.1985 außer Dienst gestellt und in die Museumssammlung Britz eingereiht. 1993 wurde mit Auflösung des Standortes Britz die Lok zum Verkauf angeboten. Nachdem sich kein Käufer fand, wurde die Lok verschrottet.   

-> Download Typenblatt Lok 1200

Akkulok 1200 wurde nach Auflösung des Standortes Britz verschrottet

Großprofiltriebwagen 1804/1805 (ex 101 004, 005), Typ EIII/1, Baujahr  1962

Als letztes Fahrzeug wurde in die Fahrzeugsammlung der BVG der U-Bahntyp EIII/1 aufgenommen. Er wurde jedoch nicht mehr in die Wagenhalle Britz aufgestellt, sondern lagert im Streckennetz der Berliner U-Bahn, und ist für die Unterstellung im DTMB vorgesehen. Aus Platzgründen kann der Wagen dort noch nicht aufgenommen werden. Diese Fahrzeugtype entstand aus dem Fahrzeugmangel für das Ostberliner Großprofil, wo seit 1945 Kleinprofilzüge für den Einsatz adaptiert wurden. Die Fahrzeuge der Friedrichsfelder Linie wurden nach Kriegsende als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben, wo sie noch viele Jahre im Moskauer und Petersburger Metronetz zum Einsatz gelangten. Mit dem Bau der Berliner Mauer wurden bedingt der Netzteilung bei der Berliner S-Bahn Fahrzeuge frei. So entschied man, diese für den U-Bahnbetrieb entsprechend umzubauen. Die bewährten elektrischen Ausrüstungsteile wurden übernommen, aus dem Wagenkasten wurde der schmalere U-Bahnwagen gefertigt. Bis 1990 wurden in der Hauptwerkstatt S-Bahn (Schöneweide) aus den S-Bahnbauarten Bernau, Oranienburg, Stadtbahner und Olympia umgebaut. Die Bauart E/III (in den Serien 1 bis 5) war auf der Friedrichsfelder Linie E (U5) bis 1994 im Einsatz, ein Museumszug für Sonderfahrten wird von der Arbeitsgemeinschaft U-Bahn (AG-U) aufbewahrt.

Die AG-U rekonstruiert den Triebwagen liebevoll, die genaue Verwendung ist noch unklar

Text: Markus Jurziczek v. Lisone unter Verwendung von Archivmaterial des einstigen Initiators der BVG- Fahrzeugsammlung Wolfgang von Linstow sowie der Zuarbeit von Detlef Jentzsch und Wolfgang Heuser.  2005, 2010

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