Schon die ABOAG bot den Berlinern Ausflugslinien an. Busverbindungen direkt aus der Stadt zu Sehenswürdigkeiten, Landschaften oder Veranstaltungen im
Berliner Umland. Diese Buslinien wurden mit einem besonderen Tarif mit beschränkten Nutzungsbedingungen versehen, zudem wurden wetter- und veranstaltungsabhängige Fahrpläne angeboten. Um auf diese Besonderheit deutlich
hinzuweisen, wurden diese Busse seit 1927 mit einem Dreieck gekennzeichnet. Das als
Linienkennzeichen ist leider seit der Einführung des stadtübergreifenden Liniennummern-Schema aufgegeben worden. Kennzeichnete es doch rund 64-Jahre Sonderwagen zu besonderen Anlässen oder Fahrzielen. Damit der -Bus nicht vergessen wird, soll auf dieser Seite an ihn erinnert werden.
Eine vollständige Auflistung der Linien kann und soll hier nicht erfolgen, und verweisen auf die Quellenangaben am Seitenende.
Bei vielen -Linien gibt es nur wenig Informationen über die tatsächliche Taktfolge und auch das Verkehren der Linie wird
bedingt der Veranstaltungen operativ bekannt gegeben. Auch können einige Linien jahrelang nicht ausgerufen worden sein, oder haben einen veränderten Linienlauf befahren.
-Linien vor 1945
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Schon früh mit den ersten Kraftomnibussen in Berlin wurde an Sonn- und Feiertagen ein Auflugsverkehr organisiert. Die Große
Berliner Motoromnibus-Gesellschaft richtete bereits Pfingsten 1907 erste Verbindungen vom Nollendorfplatz nach Wannsee,
Krumme Lanke und Paulsborn ein. Die ABOAG richtete ebenso 1907 einen Ausflugsverkehr zwischen Bahnhof Wannsee - Machnower Schleuse und Bahnhof Zehlendorf. Die Straßenbahn (Teltower Kreisbahn) von Lichterfelde-Ost über Teltow zur Machnower Schleuse (Teltowkanal) mietete bei der Eisenbahn sogar an Sonntagen zusätzliches Wagenmaterial an, da der
Ausflugsverkehr mehr Fahrgäste als der werktägliche Berufsverkehr einbrachte. Die zahlreichen Omnibusgesellschaften in
Berlin erkannten schnell, dass der an Sonn- und Feiertagen überzählige Wagenbestand gute Einnahmen im Ausflugsverkehr
erzielte. Entgegen der Eisenbahnverbindungen konnten mit dem Autobus bequeme Direktverbindungen angeboten werden, sowie Ziele ohne Schienenverbindung angefahren werden. Der Berliner mit dem nötigem Kleingeld war durstig nach
Tagesfahrten in das Umland. Es lockten kunstvolle Ziele wie die Pfaueninsel oder Badestellen an Seen und Flüssen (Strandbad Wannsee), Wanderungen durch die Wälder (Buckow, Märk. Schweiz), technische Anlagen (Schiffshebewerk
Niederfinow, Schleuse Kleinmachnow) sowie Ausflugslokale im Grünen (Paulsborn, Machnower Schleuse, Nikolskoe, Pfaueninsel). Über die Jahre entwickelte sich ein Tourismus in das Umland von Berlin.
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Früher Ausflugsverkehr nach Müggelheim
Im Geschäftsbericht der ABOAG (1911) sind die Ausflugsziele Pichelsberge, Wannsee, Onkel Toms Hütte, Hermsdorf
-Schulzendorf, Schönholz, Carlshof sowie der Veranstaltungsverkehr zu den Rennbahnen Grunewald, Ruhleben, Weissensee,
Karlshorst und Hoppegarten verzeichnet. Während des Ersten Weltkrieges ruhte der Ausflugsverkehr mangels Personal, Kraftstoffen und Fahrzeugen.
Sonderwagen zur Rennbahn (Veranstaltungsverkehr)
Die ABOAG bot in den 20er Jahren ein umfangreiches Angebot von Sonderfahrten in die Mark Brandenburg an, die jedoch
aufgrund des Fahrpreises der eher vornehmeren Bürger möglich war. Dazu wurden auch gesonderte Wagen beschafft, hier
ein Ausflugswagen ER 02 (nach der Liste Müller-Mark in “100 Jahre Berliner Kraftomnibusse”) aus dem Jahr 1923/24
Übersichtskarte Ausflugsverkehr Autobus Sommer 1928 der ABOAG
Morgendliche Aufstellung der Ausflugswagen (Fernlinien) vor dem Leipziger Platz (1929)
Erstmalig wird das Liniensymbol 1927 zur Kennzeichnung von Autobuslinien der ABOAG mit Sondertarif verwendet. Das entwickelt sich zur Linienkennzeichnung von Sonderlinien zu Ausstellungen oder Veranstaltungen und ganz besonders im Ausflugslinienverkehr.1928 werden Linien in drei Gruppen angeboten:
Linien der ABOAG 1928 (Sondertarif)
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Täglich verkehrende Linien
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Sonn- und Feiertags verkehrende Linien
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Sonderfahrten mit Reiseomnibussen (Fernausflugslinien) [2]
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Bahnhof Cöpenick - Müggelheim
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Bhf. Zoo - Schildhorn [1]
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Rheinsberg
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Bhf. Friedrichshagen - Hessenwinkel
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Bhf. Zoo - Cladow
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Spreewald
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Bhf. Zoo - Nedlitz [1]
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Fürstenberg (Mecklbg)
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Zehlendorf-Mitte - Glienicker Brücke
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Grunewald (Kurmärkerpl.) - Onkel Tom`s Hütte
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Lindow (Mark)
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Buckow (Märk. Schweiz)
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Bhf. Wannsee - Stölpchensee
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Stettiner Bhf. - Wandlitzsee
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Bad Freienwalde
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Bhf. Tegel - Bhf. Hermsdorf - Glienicke (Nordbahn)
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Charlottenburg (Wilhelmplatz) - Carlshof
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Teupitzsee (Dubrow)
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Kloster Lehnin
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Cladow - Spandau (Markt)
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Seestr. (Wilhelmpl.) Carlshof
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Mellensee (bei Zossen)
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[1] Nur bei schönem Wetter
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Bhf. Nikolassee - Freibad Wannsee [1]
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[2] Alle Linien ab Bhf. Zoo und Leipziger Platz
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Aus dem Online-Archiv der Berliner Verkehrsseiten können Sie hier das BVG-Ausflugsangebot der Fernstrecken aus dem Jahr
1934 betrachten. -> Dokument Nummer O_011
Eine Übersichtskarte mit dem Ausflugsangebot der ABOAG in das direkte Umland aus dem Jahr 1928 liegt neben zahlreichen
weiteren Dokumenten im Online-Archiv zur Ansicht bereit. -> Dokument Nummer O_001
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Ausflugsverkehr der BVG 1935
Die BVG entwickelte in den 30er Jahren ein großes Netz von Ausflugsfernlinien im Wochenendverkehr durch die ganze Mark
Brandenburg und heutige Landesteile von Polen. Um einige Eckpunkte zu nennen die entferntesten Ziele: Neustrelitz, Prenzlau
, Schwedt, Königsberg, Güstebiese, Tamsel, Lagow, Fürstenberg, Guben, Vetschau, Lübbenau, Dahme, Jüterbog, Wittenberg,
Wörlitz, Dessau, Zerbst, Ziesar, Genthin, Tangermünde, Rathenau, Havelberg und Neuruppin. Diese Ausflugsfernlinien wurden jedoch nicht mit dem -Symbol gekennzeichnet.
Im Fahrplanjahr 1936 sind nur 8 -Linien verzeichnet, die überwiegend nur an Sonntagen verkehrten:
Linien der BVG 1936 (Sondertarif ohne Umsteigeberechtigung)
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Täglich verkehrende Linien
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Sonn- und Feiertags verkehrende Linien,
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Bhf. Zoo - Marquart
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Bhf. Zoo - Schildhorn [1]
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Stahnsdorf - Gütergotz
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Bhf. Zoo - Kladow - Sakrow
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[1] Nur bei schönem Wetter
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Bhf. Zoo - Nedlitz [1]
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U-Bhf. Vinetastr. - Summt [1]
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Stettiner Bhf. - Wandlitzsee
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Bhf. Nikolassee - Strandbad Wannsee [1]
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Zu den -Linien gab es noch Vorortlinien, die das Berliner Stadtgebiet mit den umliegenden Gemeinden verbanden. Für
diese Vorortlinien galt ein besonderer Vororttarif, zur Kennzeichnung dieses Sondertarifes trugen diese Vorortlinien Buchstaben. Der Vororttarif berechtigte auch zum Umsteigen. Die Buchstabenlinien verkehrten nicht nur für den
Ausflugsverkehr, daher fuhren sie täglich zwischen 5 und 1 Uhr, und auch im Winter. Die Buchstabenlinien bildeten eine
Verbindung zwischen den wachsenden Gemeinden und Städten im Umland für Berufspendler und Ausflügler gleichermaßen.
Die Buchstaben der angefahrenen Ziele wurden im Fahrplanbuch, auf den Aushangfahrplänen und als Linienkennzeichen auf
der Haltestelle (“Reiterschild”) und am Bus (“Linienschild”) verwendet. Zur Entwicklung der Tarife der Vorortlinien, der
Ausflugslinien sowie des normalen Stadttarifes siehe in der Rubrik “Tarifwesen” des Online-Archives der Berliner Verkehrsseiten: Berliner Verkehrsseiten -> Online-Archiv -> Tarifwesen.
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Endstelle Linie C in Malchow vor dem Bäcker (Dorfstr. 31A) ab 1937
Buchstabenlinien beim Autobus (BVG) Fahrplanjahr 1936
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F
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Spandau - Falkensee
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G
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Bhf. Tegel - Glienicke
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H
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Bahnhof Lichtenberg - Hönow
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K
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Sakrow - Kladow - Glienicke
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M
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U-Bhf. Neu-Westend - Bhf. Zehlendorf - Klein Machnow
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P
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Zehlendorf -Rath. - Glienicker Brücke (Potsdam)
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S
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U-Bhf. Pankow - Schildow
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T
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Turmstr. - Teltow
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1937 wurden bereits 13 Buchstabenlinien betrieben: A Stahnsdorf - Güterfelde, B
Seestr. Frohnau, C Malchow - Ahrensfelde, D Friedrichstr. - Dahlwitz, F Spandau - Falkensee, G Tegel - Glienicke, H Lichtenberg - Hönow, K Sakrow - Kladow - Gr. Glienicke, M
Ruhleben - Stahnsdorf, P Zehlendorf - Potsdam, R Teltow - Ruhlsdorf, S Pankow - Schildow, T Moabit - Teltow.
Übersichtskarte des Ausflugsverkehrs, bzw. der Stadtlinien, mit denen Ausflugsziele erreicht werden können (1937). Der
gesamte Flyer liegt für die Leser im Online-Archiv der Berliner Verkehrsseiten aus und kann hier betrachtet werden (pdf, 3 Seiten, 1,57 MB).
Ausflugsfernwagen der BVG (1929): Die Nachfrage nach Fahrten in das Berliner Umland belebte in den Jahren 1929 - 1939
derart das Geschäft, dass die BVG speziell für diesen Verwendungszweck Fahrzeuge beschaffte, die für den werktäglichen
Liniendienst Mo - Sa ungeeignet waren. 1931 wurde auch ein Reisebus mit verglastem Fahrzeugaufbau beschafft, siehe dazu das Dokument mit der Signatur O_126 im BVS-Online Textarchiv
-Linien in Westberlin 1950 - 1991
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Bei der BVG-West wurden bereits 1949 die ersten beiden Ausflugslinien eingerichtet und mit dem Symbol gekennzeichnet.Die ersten Linien:
S-Bhf. Pichelsberg - Schildhorn
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Bhf. Zoo - Schildhorn
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Ebenfalls 1949 wurden bei der BVG-West erste Sonderlinien zu Veranstaltungen mit dem Symbol zur Kennzeichnung des Sondertarifs eingerichtet.
Bhf. Zoo - Olympiastadion
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Lehrter Bhf. - Poststadion
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U-Bhf. Hermannplatz - Masurenallee
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Deutsche Oper - Brunnenstr.
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Deutsche Oper - Rathaus Steglitz
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Deutsche Oper - Hermannplatz
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Archivaufzeichnungen des damaligen BVG-Direktors (West) Dr. Walter Schneider:
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“An den Sonntagen wollte man mit rund 50 Autobussen Ausflugsverkehr nach verschiedenen westlichen Ausflugszielen fahren,
wobei man als Ausgangspunkte neben dem zentralen Bahnhof Zoo nun auch den Innsbrucker Platz für die südwestlichen Stadtgebiete vorsah. Die Linien sollten bei geeignetem Wetter in entsprechend
verkehrsmäßig bedingten Abständen befahren werden und je nach Fahrtlänge Fahrpreise zwischen 10 und 60 Pf. haben. Noch 1950 wurde daraufhin die Zahl der -Linien auf 15 erhöht; es wurden befahren:”
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Ausflugsverkehr:
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S-Bhf. Zoo - Schildhorn
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S-Bhf. Zoo - Paulsborn
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S-Bhf. Zoo - Grunewaldturm
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S-Bhf. Zoo - Pfaueninsel
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Innsbrucker Platz - Paulsborn
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Innsbrucker Platz - Pfaueninsel
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S-Bhf. Wannsee - Pfaueninsel
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S-Bhf. Nikolassee - Strandbad Wannsee
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Sportplatzverkehr:
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S-Bhf. Zoo - Olympiastadion - Waldbühne
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U-Bhf. Kaiserdamm - Olympiastadion - Waldbühne
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S-Bhf. Lehrter Bhf. - Poststadion
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S-Bhf. Tempelhof - Friedrich-Ebert-Stadion
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Rennbahnverkehr:
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S-Bhf. Zoo - Rennbahn Mariendorf
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S-Bhf. Zoo - Rennbahn Ruhleben
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U-Bhf Ruhleben - Rennbahn Ruhleben
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“Die früheren Fahrtziele in Ost-Berlin und in der Umgebung der Stadt, die in der sowjetischen Besatzungszone lagen waren ja
nun leider fortgefallen, da sie für die BVG-West nicht mehr erreichbar waren. Ebenso musste man auf die früher so sehr beliebten >Fahrten in die Mark< verzichten.
Neben diesem linienmäßigen Sonderverkehr wurde aber auch verschiedentlich bei großen Veranstaltungen, insbesondere auf dem
Ausstellungs- und Messegelände am Funkturm, Sonderwagen gefahren. Nach der Masurenallee bzw. von dort nach den drei Punkten U-Bahnhof Seestraße, Steglitz/Rathaus und Neukölln/Hermannplatz, die sich als
Hauptansatz und Zielpunkte solcher Fahrten herausgebildet hatten. [...]
1951 wurde im Sonderverkehr, neben den schon eingerichteten Linien vom 1. Mai an, noch die Linie Bahnhof Zoo - Brüningslinden und
eine Linie Neukölln, Karl-Marx-Platz - Strandbad Wannsee gefahren; mit letzterer wollte man für die nicht reüssierte Straßenbahnlinie nach den westlichen Ausflugsgebieten Ersatz schaffen. Auch diese
Linie wurde aber wegen der Länge des Fahrwegs kein dauernder Erfolg.
Am 5. September 1951 wurde eine neue -Linie
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Kurfürstendamm/Uhlandstr. - Flughafen Tempelhof
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eingerichtet, die als Zubringerlinie zum damaligen Zentralflughafen besondere Bedeutung hatte. Sonderwagen wurden bei Bedarf
auch nach dem Stadion Neukölln, zur Freilichtbühne Rehberge im Norden Berlins und vom S-Bhf. Spandau-West zum Sportplatz an der Neuendorfer Straße eingesetzt. Der Ausflugsverkehr mit -Sonderwagen wurde nunmehr auch im Winter
nicht mehr vollständig eingestellt, sondern als Wintersportverkehr bei günstigem Wetter weitergeführt. Diese Fahrten in den
verschneiten Grunewald entwickelten sich schnell zu einer regelrechten Sensation, die man nur den Berlinern bieten konnte.”
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In den folgenden Jahren wurden weitere -Linien eingerichtet oder wieder aufgehoben.
Die genaueste Chronik ist in den Berliner Verkehrsblättern veröffentlicht worden, auf die wir auch verweisen (Quellenangaben am Seitenende).
Um den Berlinern die -Linien im Ausflugsverkehr zu vermitteln, erschienen alljährlich Faltblätter mit Ausflugstipps und Verkehrsverbindungen. Auch in den Fahrplanbüchern wurde auf die -Linien verwiesen, das Verkehren der Ausflugslinien jedoch wurde über die Tagespresse bekannt gegeben.
Der Berliner in Ost- und West verband mit dem -Symbol überwiegend den Ausflugsverkehr, aber tatsächlich wurde es auch für Sonderlinien zu Fest-, Sport- oder Kulturveranstaltungen verwendet (Fahrten v/n
Poststadion, Olympiastadion, Messeverkehr, Flughafenzubringer, Opern- und Theaterverkehr). Intern wurden ab 1955 den -Linien zur Abrechnung und Organisation eine interne, dreistellige Liniennummern (ab 900) erteilt.
Auszug aus einem 8-seitigen Informations-Flyer der BVG, Sommer 1952
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Weitere Ziele Strandbad Wannsee, Tegeler See, Tegelort, Schildhorn und Grunewaldturm
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Ausflugsverkehr
mit
- Omnibussen
1952
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Es gehört bereits zur Tradition der BVG, mit ihren Ausflugsomnibussen die schöne Umgebung von Berlin zu
erschliessen. Erinnern Sie sich noch unserer Fahrten in die Mark, nach Schloß Marquardt, Nedlitz oder Krampnitz - um nur einige der beliebten Ziele zu nennen? Die heutige Lage unserer Stadt hat dem
Ausflugsverkehr zwar keinen weiten Raum gelassen, aber auch innerhalb der einengenden Grenzen fahren wir Sie sicher und schnell hinaus an Wald und Wasser. Nachfolgende Zusammenstellung vermittelt Ihnen
einen Überblick über die Ausflugslinien und ihre Haltestellen. Vielleicht ist es für Sie bequemer, statt am Ausgangspunkt einer Fahrt, unterwegs einzusteigen. Die Haltestellen der Ausflugswagen erkennen
Sie am gelben Zeichen auf grünem Untergrund.
Unsere Fahrten passen sich im Fahrplan dem Verkehrsbedürfnis an und sind daher bei ungünstiger Witterung entbehrlich. Näheres über den jeweiligen Wageneinsatz bitten wir
den Tageszeitungen zu entnehmen oder jederzeit telefonisch bei unserem Kundendienst unter 66 00 18 zu erfragen.
Auf Ihren Ausflügen mit unseren Omnibussen wünschen wir Ihnen Freude und Entspannung.
Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG)
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Original-Abdruck für die Leser der Berliner Verkehrsseiten im Downloadbereich abrufbar (-> Dokument Nummer 019)
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Pfaueninsel / Nikolskoe
Vom Bhf. Zoo (Hardenbergstr.)
Haltestellen:
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Kladow Schloß Brüningslinden
Vom Bhf. Zoo (Hardenbergstr.)
Haltestellen:
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Kant- E. Wilmersdorfer Str.,
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Knie,
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Neue Kant-E. Wundtstr. (Bhf Witzleben)
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Bismarck- E. Leibnitzstr.,
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Bhf. Wannsee,
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Bismarck- E. Wilmersdorfer Str.,
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Königsstr. E. Bahnhofsstr.,
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Sophie-Charlotte-Platz,
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Königsstr. E. Pfaueninselchaussee
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U-Bhf. Kaiserdamm (Ostausgang),
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Fahrzeit:
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45 Min.
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Reichskanzlerplatz,
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Fahrpreis:
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70 Dpf.
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Bhf. Heerstr.,
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Vom Innsbrucker Platz
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Scholzplatz
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Haltestellen:
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Heerstr. E. Pichelsdorfer Str.
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Rathaus Steglitz
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Fahrzeit:
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45 Min
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Potsdamer Str. E. Clayallee
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Fahrpreis:
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70 Dpf.
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Königsstr. E. Bahnhofsstr.,
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Paulsborn
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Königsstr. E. Pfaueninselchaussee
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Vom Innsbrucker Platz
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Fahrzeit:
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45 Min.
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Haltestellen:
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Fahrpreis:
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70 Dpf.
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Rathaus Steglitz
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Vom Bhf. Wannsee
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Königin-Luise-Str. E. Clayallee
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Fahrzeit:
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13 Min.
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Kurhaus und Café Grunewald
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Fahrpreis:
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30 Dpf.
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Fahrzeit:
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20 Min.
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Fahrpreis:
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40 Dpf.
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Übersichtskarten und Informationsflyer der BVG (West) aus der Sommersaison 1954 im Online Archiv der Berliner Verkehrsseiten, Signaturen O_003 und O_009
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Linien dienen jedoch nicht nur dem Ausflugsverkehr, sondern wurden auch zur Bezeichnung von Sonderlinien verwendet. So
hier die Flughafenbusverbindung zwischen der Westberliner Innenstadt und dem Flughafen Tempelhof (1957). Auch zum Flughafen Tegel-Nord wurde später eingerichtet. 1991 wurde nochmals kurzzeitig zwischen Flughafen Schönefeld und dem
Flughafen Tegel eingerichtet, sowie 1990 zum U-Bhf. Wittenbergplatz. Die Entwicklung ist sehr vielseitig, so wir auf die Quellen am Seitenende verweisen.
Übersichtsplan der -Linien im Ausflugsverkehr West (Sommer 1963)
Die BVG-West bot auch in den Wintermonaten -Linien zu Ausflugsgebieten in den Vororten an. Der Düppeler Forst mit der
Pfaueninsel, dem Volkspark Glienicke laden im Winter zu Wanderungen ein. Die BVG erschloß auch bis in die 70er Jahre den
Teufelsberg (Trümmerberg), der auch bis heute Wintersportmöglichkeiten bietet. Im Jahr 1987 wurde auf dem Skihang sogar ein Weltcup-Slalom ausgetragen, die BVG richtete auch dazu eine -Linie ein. Tarifhinweis: Ein Paar Skier wurden
kostenfrei befördert! Seit 1987 wurde jedoch der Teufelsberg nicht mehr von einem Linienbus angefahren, die Wendeschleife ist noch erkennbar.
Das Linienkennzeichen wurde bei der BVG-West auch kurzzeitig bei der Straßenbahn verwendet. Hintergrund war der Fahrzeugmangel beim Autobus
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Ausflugslinie:
Im Sommer 1950 wurde die einzige Straßenbahn-Ausflugslinie eingerichtet, die bisher bei der Berliner Straßenbahn verkehrte.
Die Linie verkehrte nur in der Sommersaison 1950 zwischen dem Hermannplatz und Alt
-Pichelsdorf über Hasenheide, Südstern, Gneisenaustr., Yorckstr., Goebenstr., Pallasstr., Goltzstr., Grunewaldstr., Berliner Str
., Brandenburgische Str., Wilmersdorfer Str., Stuttgarter Platz, Kaiser-Friedrich-Str., Kantstr., Neue Kantstr., Masurenallee, Reichskanzlerplatz, und Heerstr.
Aufnahme Straßenbahn mit der Kennzeichnung “Dreieck” für Ausflugsverkehr von Neukölln — Pichelsdorf (21.5.1950) mit Tw 3582
Der Fahrpreis für die Straßenbahn Linie wurde auf 30 Pfennig festgesetzt, es wurden keine besonderen Fahrscheine
gedruckt, sondern die bekannten Bestände aus dem Bereich Autobus verwendet. Umsteigefahrscheine hatten keine Gültigkeit. Die Linie verkehrte tagsüber alle 30 Minuten an Sonn- und Feiertagen.
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Veranstaltungsverkehr:
Vom 1. bis 15. Oktober 1950 verkehrten zur “Deutschen Industrie-Ausstellung” drei Straßenbahn- Zubringerlinien
mit der Linienkennzeichnung von Wedding (Müllerstr.), Neukölln (Erkstr.) und Lichterfelde (Händelplatz) zum Messegelände an der
Masurenallee. Die drei Sonderlinien zur Ausstellung fuhren im 15-Minuten Wagenabstand zum bekannten -Sondertarif von 30 Pfennigen.
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Für den Zeitraum des Automobil - AVUS-Rennen (6. Juli 1951 bis 21. Oktober 1951) wurden diese drei -Zubringerlinien
(Wedding, Neukölln, Lichterfelde) zur Veranstaltung nochmals eingerichtet.
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Endstelle Ausflugslinie am Fähranleger Pfaueninsel (Wannsee)
Fahrpreise und Ausflugsverkehrsangebot Sommersaison 1974
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(aus Fahrplanbuch BVG-West Mai 1974)
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Fahrpreis DM
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BVG Ausflugsverkehr mit -Autobussen
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Zoo, Hardenbergplatz - Schildhorn
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0,80
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Zoo, Hardenbergplatz - Grunewaldturm
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1.10
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Schildhorn - Grunewaldturm
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0,70
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Zoo, Hardenbergplatz - Pfaueninsel
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1,40
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Wannsee, Kronprinzessinnenweg - Zoo, Hardenbergplatz (nur in Richtung Zoo, Hardenbergplatz)
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1,10
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Wannsee, Kronprinzessinnenweg - Pfaueninsel
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0,70
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Linie 53E: U-Bhf. Krumme Lanke - Strandbad Wannsee (Verkehrt nur bei Badebetrieb)
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Stadttarif
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Über den Einsatz dieser Ausflugs-Autobusse bitten wir, die Tagespresse nachzulesen bzw. die Aushänge auf den U-Bahnhöfen zu
beachten. Die Wagen der Ausflugslinien fahren nur bei günstiger Witterung. Im übrigen unterrichtet Sie jederzeit gern der
|
BVG-Kundendienst - Ruf 216 54 88
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Ab 1977 wurde der Sondertarif auf den Dreiecklinien in Westberlin für die Dauer der Sommerferien aufgehoben und die Linie als Sonderlinie E zum Stadttarif , mit dem Schmetterling als Hinweis auf den Ausflugsverkehr
, bezeichnet worden.
Ausflugsinformationen 1977
Ausflugsinformationen 1978
Hintergrund war, die Ausflugsziele für die Dauer der Sommerferien zum Stadttarif (und damit auch
für Zeitkartenbesitzer) anzubieten. Die Busse führten den Schmetterling im Linienschild (seitlich) oder auf Fähnchen an der Front.
In den 80er Jahren wurden die Ferienangebote als -Linie mit dem Zusatz in den Fahrgast- Informationen angeboten. In den Bussen wurde wieder nur der Sondertarif verkauft. Zeitkartenbesitzer
konnten die in den Sommerferien mit dem gekenzeichneten -Linien benutzen. Fahrscheine zum Stadttarif fanden hier keine Anwendung mehr.
Ab 1989 wurde die Regelung bezüglich der Anerkennung von Zeitkarten auf den -Linien auf das ganze Jahr ausgeweitet. Das nun ganzjährig verwendete Schmetterlingsymbol
verschwand daher mit der Sommer- Saison 1990 aus den Fahrplänen, Sonderinformationen sowie an den Autobussen.
-> Karte per Mausklick: Ausflugsinformation BVG (West) Saison 1989 mit den letzten drei Linien im Ausflugsverkehr für das Westnetz
Das wurde ab etwa 1985 bei der BVG-West nur noch für den Ausflugsverkehr mit Sondertarif verwendet, das
alleinstehende E seit Anfang der 70er nur noch für den Messe- und Sonderverkehr (bspw. Zubringerbus).
BVG-West-Haltestelle (“Fahne”) mit den Linienschildern (“Reiter”) an einer Haltestelle mit -Linienverkehr
Die Grenzen zwischen einer Linie mit einem E verwischen mit denen eines -Busses, eine klare Unterscheidung lässt sich
kaum mehr machen. Manchmal war die Linie zwischen dem Bhf. Nikolassee und dem Strandbad Wannsee als Linie 53E, mal als und mal als E gekennzeichnet, zeitweise war auch die Benutzung der -linien für Zeitkartenbesitzer ohne Zuschlag möglich.
Das konnte auch lesbar auf den digitalen Fahrzielanzeigern dargestellt werden, und
blieb so im Ausflugs- und Veranstaltungsverkehr zusammen mit dem einfachen E für Sonderlinien bis zur Einführung der dreistelligen Liniennummern (6/1991) erhalten.
Nach mehr als 65 Jahren sollte nun das -Symbol aus dem Stadtbild verschwinden. Das Angebot der Ausflugslinien wurde augedünnt, die verbliebenen Strecken mit einer normalen 3-stelligen Linienkennung versehen, die Sondertarife aufgehoben.
Sonderlinien zu Messeveranstaltungen oder Großveranstaltungen werden als “E” oder anderen Buchstaben gekennzeichnet, ein ist heute nur noch im Gelegenheitsverkehr der Museumsbusse zu sehen.
Die Linie nach Grunewaldturm über Schildhorn ist die älteste Ausflugslinie, heute werden die Ziele von der Linie
218 zum Normaltarif angeboten. Den Linienverlauf der zahlreichen -Linien in Berlin entnehmen Sie bitte der Quellverweise am Seitenende.
Die ehemalige -Linie zwischen dem Strandbad Wannsee und dem Bahnhof Nikolassee ist im Fahrplanbuch 1992/93 noch als
Linie 513 im 20-Minuten Takt bei Badewetter vermerkt, bis zum Sommer 2008 gab es dieses Angebot trotz zahlreicher Beschwerden aus der Bevölkerung nicht mehr. Im Sommer 2008 wurde wieder eine Linie 312
zwischen Bhf. Nikolassee und Strandbad Wannsee eingerichtet. Die Akzeptanz wird über die Zukunft entscheiden. Damit gibt es nach vielen Jahren wieder erstmalig eine reine Ausflugslinie im Saisonverkehr auf Berliner Stadtgebiet.
Endhaltestelle im Grunewald: Strandbad Wannsee
-Linien in Ostberlin 1958 - 1991
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Im April 1958 wurden auch die ersten Ausflugslinien und Linien für den -Sonderverkehr bei der BVG-Ost eingerichtet. Die ersten Fahrten führten in die nähere Umgebung der Stadt, ab der
Sommer-Saison 1959 wurde auch wieder der Ausflugsfernverkehr aufgenommen. Nachfolgend eine Übersicht aus dem Jahr 1959. Tariflich wurden die -Linien in drei Gruppen eingeteilt.
Fotomontage im Fahrplanheft der BVB (Mit der BVG ins Grüne, 1961). Eine Fahrt auf diese Entfernung mit diesem Bustyp
wäre sicherlich kein schönes Erlebnis gewesen! Uns ist nicht bekannt, dass Fahrten auf dieser Entfernung mit Do-Bussen durchgeführt wurden. Das wäre auch eine Qual für das Fahrpersonal und die Fahrgäste gewesen.
-Tarifgruppen und -Linien der BVG-Ost (stand 5/1959)
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Sonderlinien, Veranstaltungsverkehr
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Ausflugslinien
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Ausflugsfernlinien
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Nicht ständig verkehrende -linien im Stadtverkehr mit Sondertarif
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Ziele im Umland, Fahrscheine beim Schaffner, verkehren nur Sa nachmittag und So ca. 10-18 Uhr
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Fernziele sowie Kombinationen mit dem Schiffsverkehr, Fahrscheinverkauf nur im Vorverkauf, verkehren nur So, teilweise nur Einzelfahrten
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S-Bhf Buch - Dr. Heim-Krkh. (Do+So_Nachmittag) (20 Pfennig)
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Pankow Kirche - Summt
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S-Bhf. Pankow - Lehnitz
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S-Bhf. Stalinallee - Tierpark (nur_So)
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Pankow Kirche - Zühlsdorf
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Weißensee, Antonplatz - Tiefensee (Gamengrund)
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S-Bhf. Schöneweide - Tierpark (nur_So)
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Wisbyer Str. E. Prenzlauer Allee - Wandlitzsee
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Weißensee, Antonplatz - Werbellinsee
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S-Bhf. Spindlersfeld - Müggelheim (nur_So)
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Weißensee, Antonplatz - Kloster Chorin
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S-Bhf. Treptower Park - Altes Eierhaus - S.Bhf. Treptower Park (nur_Mi, Sa + So im Abendverkehr)
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Weißensee, Antonplatz - Lanke
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Bhf. Stalinallee - Buckow (märk. Schweiz)
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4 -linien ab der Staatsoper nach Veranstaltungsende Richtung Treptow, Eichenstr. / Weißensee, Rennbahnstr. / Weißensee, Antonplatz / Pankow,
Rathaus (alle Fahrten 50 Pfennig, nur Bedarfshalte zum Ausstieg), bis 12/1990 eingestellt
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S-Bhf. Treptower Park - Lübbenau (Spreewald)
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S-Bhf. Treptower Park - Bad Saarow (Scharmützelsee
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Wisbyer Str. E. Prenzlauer Allee - Zerpenschleuse, umsteigen auf Schiff Zerpenschleuse - Altenhof (Werbellinsee),
umsteigen auf Altenhof - Weißensee, Antonplatz (je eine Fahrt in beide Richtungen)
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S-Bhf. Treptower Park - Teupitz, umsteigen auf Schiff Teupitz - Treptow (je eine Fahrt in beide Richtungen)
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S-Bhf. Treptower Park - Bad Saarow (Scharmützelsee), umsteigen auf Bad-Saarow - Köpenick, Luisenhain (je eine Fahrt in beide Richtungen)
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Einige Linienziele wurden auch wieder aufgegeben, andere, etwa zum Schiffshebewerk Niederfinow (Linie 301), nach Neuruppin und Boltenmühle (Linie
305) oder in die Seelower Höhen (Linie 313), wurden hinzugefügt..
1961 wurde eine an Sonn- und Feiertagen ganzjährig verkehrende -Linie nach Beetz, Sommerfeld (Kremmen) zur Hellmuth-Ullrich-Klinik (Bezirkskrankenhaus für Lungenkrankheiten der Hauptstadt der DDR) zu einem Fahrpreis von 6 Mark
eingerichtet, zeitweise wurde die 70-minütige Strecke auf den 50 Km Pankow, Kirche - Blankenfelde - Schildow - Schönfließ - Hohen Neuendorf - Autobahn - Marwitz - Vehlefanz - Kremmen - Sommerfeld - Heilstätte mit Do56 Doppeldeck-Autobussen
angeboten. Die Fahrt nach Beetz-Sommerfeld wurde ab 1974 als Linie 300, ab 6/1991 als 590 bezeichnet. Im Fahrplanbuch 1992/93 taucht die Linie 590 letztmalig
in der alten Linien- und Fahrzeitlage auf, jedoch wird diese Linie nach 31 Jahren bereits zum Jahresende 1992 vorzeitig aus dem Fahrplan genommen.
-Linienangebot im Winterfahrplan 1971/1972 des Kombinat VE Berliner Verkehrsbetriebe
Ein bis heute beliebtes Reiseziel für Tagesausflüge: Schiffshebewerk Niederfinow
Seit den 70er Jahren wurde das Symbol auf den Fernlinien nicht mehr verwendet, die Ausflugsfernlinien wurden ab der Saison 1973 mit dreistelligen Liniennummern versehen. Siehe dazu auch Auszug aus dem Ausflugs- Informationsheft der BVB
des Jahres 1973 im -> BVS- Online- Textarchiv <- (Signatur O_008).
1974 sind 8 Ausflugs- Fernlinien verzeichnet.
Wagen 318 (IKARUS55 der BVG-Ost in Prag (Wenzelsplatz) 1966
-> Siehe auch das historische BVS-Online Fahrkartenarchiv zu Tarifen und die dortige Musterkartensammlung.
Ausflugsfernlinien der BVB 1974
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300 Pankow, Kirche - Beetz, Sommerfeld (ganzjährig Sonntags)
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301 Treptow, Puschkinallee - Niederfinow - Kloster Chorin - Altenhof
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302 Grünau/Treptow, Puschkinallee - Bad Saarow (Kombi Bus+Schiff)
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303 Treptow, Puschkinallee - Buckow
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304 Treptow, Puschkinallee - Ziegenhals - Kablow - Kolberg
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311 Grünau / Treptow, Puschkinallee Weißensee - Antonplatz - Altenhof
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312 Treptow, Puschkinallee / Grünau - Bad Saarow (Kombi Bus+Schiff)
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322 Treptow, Puschkinallee - Bad Saarow
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Ab Ende der 60er Jahre wurde eine -Linie als Zubringer zwischen dem S-Bhf. Zentralflughafen Berlin-Schönefeld und
dem Zentralflughafen Berlin-Schönefeld eingerichtet, die einzige -Linie mit durchgehendem Nachtverkehr an den
Nächten Fr/Sa/So. Der Fahrpreis betrug 30 Pfennig. Die Linie wurde am 11.12.1972 in 36E umbenannt. An Totensonntagen sind zwischen 1972 und 1977 auch -Linien zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde sowie Friedhof in der Kiefholzstr. vermerkt.
Bis 1974 wurde wie auch bei den Stadtlinienbussen der Einmannbetrieb nach und nach eingerichtet. Die letzte -Schaffnerlinie war in der Saison 1973 die Verbindung Ostseestr. - Wandlitzsee. Die Fahrpreise der -Ausflugslinien lagen zwischen 50 Pfennig und 2 Mark für eine Fahrt, die -Ausflugsfernlinien (später bezeichnet als Linien 300 bis 322) 4 bis 12 Mark.
Die -Linie U-Bhf. Pankow nach Zühlsdorf über Summt wird
noch im Fahrplanbuch 1991 des VBB als Linie 510 aufgeführt, ebenso die ehemalige -Linie von der Ostseestr. über
Basdorf nach Wandlitzsee als Linie 512.
Weitere Bilder von Ostberliner Reisebussen siehe auch unter Bildergalerie “Bilderbogen Ostberlin” auf dieser Webseite.
Wagen 517 (Skoda 706 RTOL Baujahr 1958, Serie 501 - 521) bei der BVG-Ost . Die Wagen 511 - 521 wurden gebraucht vom Kraftverkehr Schwedt übernommen
Aus dem Ausflugsführer des VE Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe Saison 1989
Bis zum Ende des VE Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe im Oktober 1990 wurden die Fernlinien 300 - 322 betrieben,
vermutlich betrieb die Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) diese Linien nicht weiter, im Fahrplanbuch 1991 finden sich keine Hinweise mehr dazu.
Ausflugslinien heute:
Heute gibt es keinen Sonderverkehr in Ausflugsgebiete mehr. Der Verkehrsverbund VBB verweist auf die Stammlinien. Zu Veranstaltungen (Baumblüte Werder,
Volksfeste, Messeverkehr, Luftfahrtausstellung) verkehren je nach Verkehrsbetrieb Linien ohne oder veranstaltungsbezogene Linienkennzeichnungen. Das als
Linienkennzeichen ist seit Sommer 1991 verschwunden, ebenso der spezielle Ausflugsverkehr. Freizeit und Ausflug
wird heute in erster Linie mit dem eigenen Automobil in Verbindung gebracht, zu Lasten der Umwelt. Denn gerade
Ausflugsgebiete leiden heute sehr unter den zahlreichen privaten Automobilen, platzraubende Parkplätze nehmen
der Natur wertvollen Raum. Das Strandbad Wannsee, Paulsborn, der Teufelsberg und die Moorlake werden seit
Jahren überhaupt nicht mehr mit dem Bus erschlossen, das Schloss Brüningslinden in Kladow ist seit 1970 nicht
mehr vorhanden. Der Summter See ist heute nicht mehr direkt mit dem Bus ab Berlin erreichbar. Der Grund für die
Aufgabe vieler dieser Ziele liegt sicherlich auch im veränderten Freizeitverhalten der Menschen sowie neuer Angebote, sicherlich auch der Wunsch nach individuelleren Ausflugsfahrten. So bleiben die -Linien wohl
sicherlich in der Vergangenheit zurück und erinnern uns an die Straßensperrungen im Wannseebadweg zur
Ferienzeit, dass durch die Polizei aufgrund des Parkchaos dort durchgesetzt wurde. Der Linienbetrieb eines -Busverkehrs musste daher zum Strandbad Wannsee im Jahr 2001 eingestellt werden, da die Ordnungsbehörden
keine Veranlassung sahen, die Straßen befahrbar zu halten.
In Berlin verkehrt heute die Linie (nach 1991 kurzzeitig als A18) 218 zwischen der Pfaueninsel und dem Omnibusbahnhof
am Messedamm, verbindet damit jahrzehntelange Ausflugsziele an der Havel: Schildhorn, Grunewaldturm, Düppeler Forst und die Pfaueninsel. Auf der Linie 218 verkehrt heute ein Museumsbus der ATB im Normaltarif. Ein
Ausflug für den interessierten -Busfreund ist es daher auf jeden Fall wert.
Im Sommer 2008 (Sommerferien) wurde wieder eine zwischen dem S-Bhf. Nikolassee und dem Strandbad Wannsee mit der Linienbezeichnung 312
probeweise eingerichtet. Die Leistung wird zum Normaltarif angeboten. In den Sommerferien 2008 soll die Akzeptanz ermittelt werden, sowie ob es den Ordnungsbehörden gelingt, die Straßen für
den Linienverkehr befahrbar zu halten. Denn ursprünglich wurde diese Verbindung mit dem Hinweis auf
zugeparkte Zufahrtswege und der durch private PKW verstopfte Wendebereich am Haupteingang des Strandbades eingestellt.
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Siehe auch die umfangreiche Tarif- und Fahrkartenmustersammlung bei den Berliner Verkehrsseiten unter “BVS-Online-Archiv”
Quellen und Literaturhinweise zum Thema:
- Berliner Verkehrsblätter, “Die Kinderjahre des Berliner Autobus-Betriebes / Der Ausflugsverkehr der Großen Berliner Motoromnibus-Gesellschaft” in drei
Teilen Heft 6/1979 Seiten 133-135, Heft 9/1979 Seiten 209-211, Heft 10/1979 Seiten 228-231 von Arne Hengsbach
- Berliner Verkehrsblätter, “Die -Linien der BVG-Ost”, in Heft 6/1959, Seiten 29/30
- Berliner Verkehrsblätter, ”-Linie nach Beetz-Sommerfeld” von Dieter Gammrath, in Heft 9/1973,Seite 138
- Berliner Verkehrsblätter, “Chronik der Berliner Autobuslinien 1945 - 1971” von Kramer, Fischer und Haupt, Linien in den Heften 9/1974, Seite 159, 160 /
- Berliner Verkehrsblätter, “Kurzmneldung Autobus” von Dieter Gammrath, Einmannbetrieb auf , in Heft 9/1974, Seite 156
- “Fahrplan- und Informationsheft mit ausführlichem Teil Ausflugsverkehr ...”, Berliner Verkehrsbetriebe (Ost) Sommer 1960
- “Mit der BVG ins Grüne” Fahrplanheft zum Ausflugsverkehr 1963 (BVG-Ost)
- ”Ausflugsverkehr 1989”, der VE Kombinat BVB
- Diverse Flyer der BVG (West) “Berlin Ausflüge” , 6/63, 5/66, 12/67, 5/69
- Flyer der BVG (West) ”Ferien-Linien zum Stadt-Tarif “ , Sommer 1977
- Flyer der BVG (West) “Mit der BVG ins Grüne “ , Sommer 1978
- Berliner Verkehrsblätter “Straßenbahn--Sonderlinien”, erschienen in Heft 3/1968, Seiten 31, 32 von Siegfried Münzinger
- Der Städtische Berliner Öffentliche Nahverkehr, Band 11 Seite 70, Archivaufzeichnungen zum -Verkehr Strab von Dr. Walter Schneider, erster Direktor der BVG
- Der Städtische Berliner Öffentliche Nahverkehr, Band 11 Seiten 79-82, Archivaufzeichnungen zum -Verkehr der 50er Jahre (West) von Dr. Walter Schneider, erster Direktor der BVG
- Div. Fahrplanbücher und Linienkarten aus dem Redaktionsarchiv der Berliner Verkehrsseiten
- Autobus - Kurzgefaßt, Berliner Verkehrsbetriebe 1984
- “Die BVG und ihr Betrieb 1934” Hrsgb. Berliner Verkehrs- Aktiengesellschaft
- Geschäftsberichte der ABOAG, 1910, 1911, 1912, 1913, 1914, 1915, 1916, 1917, 1919, 1920, 1921, 1922, 1924, 1925, 1926, 1928
- Berliner Verkehrsblätter, ”Omnibus-Linienchronik 1972 - 91” von Uwe Kerl und Wolfgang Kramer, -Linien ab Heft 10/2005, Seite 198 Folge 69 bis Heft /2008
- Berliner Verkehrsblätter Heft 6/1974 Seite 87: “Kurzmeldungen Verkehrschronik” zu den Ausflugsfernlinie 300 bis 304
- Diverse Bild-, Plan- und Kartenmateriale aus dem Redaktionsarchiv der Berliner Verkehrsseiten oder befreundeten
Privatarchiven. An dieser Stelle auch der Dank für die Hilfe und Mitarbeit.
Bezugshinweise der hier angegebenen Quellen siehe Rubrik “Bücher”
Text und Zusammenstellung: Jurziczek, 9/2007
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Hinweis aus dem BVG-Fahrplanbuch Winter 1967
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Einmannwagen-Verkehr
Wagen mit der Kennzeichnung “Einmannwagen” oder “Nur Zeitkarten” sind Wagen ohne Schaffner
und durch ein rotes Schild an der Stirnwand bzw. an der Frontscheibe zu erkennen.
Folgende Linien verkehren im Einmannbetrieb:
3, 5, 6, 11, 14E, 15, 18, 20, 21E, 31, 33, 34, 34E, 35, 35E, 41, 50, 51, 52, 53, 55, 56, 60, 63, 66, 68, 71, 76, 78, 79, 80, 82,
87, 88, 90, 93, 95, 97, 98, S3 und S4
Auf den Autobuslinien 24, 64 und 74 werden ab etwa 19.00 Uhr Einmannwagen eingesetzt. Auch der Doppeldeck-Einmannwagen ist
durch ein rotes Schild an der Stirnwand gekennzeichnet.
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Bei der Benutzung von “Einmannwagen” bitten wir, zur Vermeidung unnötiger Aufenthalte an den Haltestellen
folgendes zu beachten:
Einstieg vorn beim Fahrer, Ausstieg in der Wagenmitte. Benutzen Sie möglichst Zeitkarten oder Sammelkarten. Barzahler lösen den
Fahrschein beim Fahrer. Das Fahrgeld dazu bitte abgezählt bereithalten, denn wechseln von Geld hält auf. Sichtkarten dem Fahrer offen zur Prüfung vorzeigen. Nach der Abfertigung möglichst weit in den
Wagen hineingehen, nicht vorn stehenbleiben, damit noch weitere Fahrgäste zusteigen können. Der Fahrer ruft die Haltestellen aus. Wer aussteigen will, trete rechtzeitig an die Ausstiegstür in der
Wagenmitte und betätige den Signalknopf. Nach dem Anhalten drücken Sie gegen die Schranke; die Tür öffnet dann automatisch. Die Benutzung von Wagen “Nur Zeitkarten” ist nur für
den Inhaber von Sichtkarten oder Sammelkarten möglich. Im Wagen werden weder Fahrscheine noch Sammelkarten verkauft.
Bedenken Sie bitte - besonders bei “Einmannwagen-Verkehr” - wenn ein Autobus nach Ankunft an der Endhaltestelle nicht
sogleich zur Abfahrtsstelle vorfährt, daß das Fahrpersonal eine Pause einlegen muß. Ruhezeiten dienen der Sicherheit im Verkehr, sie sind gesetzlich und betrieblich vorgeschrieben.
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