Von den Museumsbussen wurde von der Linie 118 der Abschnitt Kohlhasenbrück - U Bhf. Krumme Lanke befahren. Einzelne Fahrten führten auch
bis zum Rathaus Zehlendorf. Zeitweise in der Geschichte führte die Linie 18 auch über die Spanische Allee, wie einst die Linie 17 vor 1945 geführt wurde.
Die verschiedenen Linienführungen über die Jahre können Sie in historischen Linienkarten nachvollziehen. Im begleitendem
Online-Archiv finden sich dazu einige Linienkarten:
Verknüpfungspunkt aller Traditionslinien: Bahnhof Wannsee
Wannsee, Kronprinzessinnenweg
Haltestelle Rathaus Wannsee, im Hintergrund der Sendeturm auf dem Schäferberg. Der Sendeturm wurde 1961 - 1963
errichtet, die Turmspitze befindet sich in 305 Meter Höhe über Normalnull (NN). Er diente damals als Richtfunk- und
Scatterverbindungen zur Bundesrepublik für Daten-, Fernsprech- und Fernsehübertragung von und nach Westberlin. Mehr dazu siehe auf der Seite zur Linie A6.
Hier am Bahnhof Wannsee trug sich übrigens tatsächlich die verfilmte Geschichte vom “Eisernen Gustav” zu. Der
Droschkenfahrer, der sich 1928 mit seiner Pferdedroschke auf den Weg nach Paris gemacht hat, um gegen den Niedergang
der Pferdedroschken zu demonstrieren. Auch langsam würden alle Ziele erreicht werden. Gustav Hartmann lebte in Wannsee
und stand stets am Bahnhof Wannsee bereit, die Kunden in die Ortslage Wannsee zu fahren. Auch heute gibt es noch einen
TAXI-Stand vor dem Bahnhof, ein Eiserner Gustav mit Pferdedroschke steht dort aber leider auch für die Touristen nicht mehr.
“Eiserner 1957” nach Krumme Lanke. Ob der Fahrer auf den Namen “Gustav” hört, ist uns leider nicht bekannt ...
Links auf dem Mittelstreifen (Holzkreuz mit Gedenkstein): Offizielle Gedenkstätte der Opfer des 17. Juni 1953
Die Linie 18 verläuft an einem Schauplatz des Kalten Krieges vorbei: Als Symbol des Sieges über Deutschland errichtete die
Rote Armee noch im Sommer 1945 auf der Mittelinsel, genau in Höhe des Eindeckerbusses, einen Sockel und hob den “ersten
Panzer der Roten Armee, der hier unweit der Berliner Stadtgrenze als erstes Fahrzeug der Roten Armee in die
Reichshauptstadt Berlin einfuhr”. Mit der Blockade Westberlins und ganz besonders nach dem 17. Juni 1953 wurde das
Fahrzeug Opfer von Anschlägen. Brandsätze und Farbschmierereien verdeutlichten den steigenden Hass gegen die einstigen Befreier.
Der Panzer vom Typ JS -2,dt."Josef Stalin 2",russ.IS-2 Iossif(Josef) Stalin wurde nach weiteren Anschläge durch einen Zaun
eingerüstet. Die Marmorplatten am Sockel wurden hier zur Sanierung entfernt.
Nach dem 17. Juni 1953 errichtete Westberlin genau neben den Panzer ein Holzkreuz und gedachte der getöteten Soldaten
der Roten Armee, die (so eine Legende) von Offizieren erschossen wurden, da sie sich weigerten auf unbewaffnete Zivilisten
zu schiessen. Diese Geschichte ist bis heute nicht bewiesen, die Gedenkstätte jedoch ist bis heute die einzige offizielle
Gedenkstätte zum 17. Juni 1953 (Volksaufstand in der DDR). Jedes Jahr werden hier zum 17. Juni Kränze abgelegt, obwohl die
Geschichte zum Holzkreuz eigentlich nur den Soldaten gedenkt, deren Geschichte wohl immer eine Legende bleibt. 1955
wurde der Panzer vom Sockel gehoben. Ein neuer Sockel wurde auf dem Gebiet der Sowjetzone etwa 800 Meter entfernt in
Sichtweite zur alten Stelle wieder errichtet und durch einen Panzer der Bauart T34 ersetzt. Dort blieb er jedoch nur bis 1968
stehen und musste für die neue Autobahntrasse nochmals um einige Hundert Meter versetzt werden.
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Geblieben ist nach 1990 nur der Sockel mit einem landwirtschaftlichem Gerät, der Panzer (T34) wurde höchstwahrscheinlich
verschrottet, auch wenn es andere Legenden zu diesem Panzer gibt. Der Sockel wird nun saniert und unter Denkmalschutz
gestellt. Einzigartig, dass ein Sockel unter Schutz gestellt wird, und nicht das, was da oben mal drauf war ... Der Sockel ist
heute von der Autobahn kaum mehr zu sehen, die Schallschutzwand verbietet den Blick. Der Sockel trägt die Aufschrift: “Dem Ruhm der sowjetischen Armee”.
Haltestelle Rathaus Wannsee: Ansicht etwa 1962. Das Foto ist heute nicht mehr nachzustellen. Der Meilenstein (links im Bild)
ist heute dicht eingewachsen.
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Drei Meilensteine stehen zwischen Berlin und Potsdam. Am Innsbrucker Platz, Ortskern Zehlendorf und hier am Rathaus
Wannsee. Meilensteine kennzeichneten die preussischen Chausseestraßen, ähnlich der heutigen Kilometertafeln an den Land- und Bundesstraßen.
1 Meile entsprach 7,53248 km, (später 7,5 km). Mit der Einführung des metrischen Systems in Deutschland
(1872) verloren sie ihre Aufgabe.
Der Meilenstein ist hier neben der Fahrbahn gut erhalten, findet jedoch kaum Beachtung.
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Endstelle Kohlhasenbrück

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