Berliner Verkehrsseiten - Das Geschichtsmagazin zum Berliner Nahverkehr

Obus Berlin

Obus-Beiwagen

Ab 1942 beschaffte die BVG Obus-Beiwagen.  Allen Triebwagen aus den Ordnungsgruppen 12er und 13er erhielten hierfür eine Beiwagenkupplung. Die Anhänger gelangten nur auf den Steglitzer Linien in den Linienverkehr.  Zunächst verwendete man die Wagen B1 bis B5, die auch im Omnibusbetrieb verwendet wurden.

Beiwagen von Gaubschat  Gaubschat Beiwagen für den Omnibusverkehr

Die 8 Meter langen Beiwagen von Gaubschat mit Luftreifen.

Die beiden Achsen der Beiwagen wurden mechanisch gelenkt. Der Drehpunkt der Kupplung liegt in der Mitte zwischen beiden Wagen, sodass sich das Kupplungsgestänge als Kreuz ergibt. Am Drehbolzen dieser Kupplung ist ein gleicharmiger Hebel eingebaut, der mittels Gestänge mit allen 4 Rädern des Beiwagens verbunden ist. Beim Einschwenken wurden so die Räder gelenkt, um auch enge Radien zu meistern.

Mechanischer Lenkung am Beiwagen

 

Beiwagen 1 bis 5 = 34 Sitzplätze / 10 Stehplätze

 

Abbildung der beim Obus- und Autobus verwendeten italienischen Baratelli - Kupplung

  

Blick in einen Beiwagen Richtung Heck             . . .                            und zum Kupplungsende

Hier eine weitere Bauart von Gaubschat

Die 5 Wagen mit dem Baujahr 1941 sind im Krieg verloren gegangen. Die Wagen 6 bis 15 verfügten über 34 Sitz- und 10 Stehplätzen. Die Beiwagen hatten ein Eigengewicht von 5260 kg. Die Türen waren druckluftbetätigt. Die Wagen konnten mit Propangas (Behälter unter dem Wagenboden) beheizt werden.

Gaubschat Beiwagen

Weitere Wagen von Gaubschat wurden 1943 geliefert., die auch im Krieg verloren gingen. Sie wurden mit den Nummern B 6 bis 15 versehen, und gingen auch im Krieg verloren. Nach dem Krieg wurden 1947 / 1949 nochmals 8 Beiwagen von Gaubschat ausgeliefert (Wagen B 16 bis 23). Wagen 16 und 17 sind verschollen, vermutlich bei der BVG-Ost verwendet worden. Die Wagen 16 bis 23 boten 30 Sitzplätze und 20 Stehplätze an. Bei der BVG-West endete der Einsatz von Beiwagen 1951.

In Berlin (Ost) kamen nach 1951 die Anhänger W700 mit den Wagennummern 101 - 142 zum Einsatz, wobei die letzten beiden Wagen 141 und 142 aus Eberswalde übernommen wurden. Einige Wagen wurden auch im Omnibusbetrieb eingesetzt.

Ein LOWA-Beiwagen W700 und W701 befindet sich nun in der Obhut des Denkmalpflegevereins DVN.

Die in Ostberlin verwendete Bauart W700, Wagen 101 (oben) und 134 (unten)

Quellen und weiterführende Literatur:

  • ALBA, Berliner Omnibusse, Gammrath, Jung, Schmiedeke
  • Der Stadtverkehr, Heft 12/1963: “30 Jahre Obusbetrieb in Berlin”
  • Berliner Verkehrsblätter, Heft 3/1965: “ Der Obus-Wagenpark im westlichen Berlin seit 1933”
  • Berliner Verkehrsblätter, Heft 9/1968: “Der Obus in Ost-Berlin”
  • Berliner Verkehrsblätter, Heft 1/1973: “Der Obus in Ost-Berlin”
  • Zeitschrift Verkehrstechnik, Heft 5/1941: “ Zweiachsige Omnibus-Anhänger der BVG”

Text und Zusammenstellung: Jurziczek, 9/2004

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