Berliner Verkehrsseiten - Das Geschichtsmagazin zum Berliner Nahverkehr

Obus Berlin

Fahrleitungsstreckennetz Steglitz

Einen Gleisplan der gleislosen Bahnen gibt es nicht. Sehr wohl aber einen Fahrleitungsplan, der die Fahrmöglichkeiten des Obusses darstellt. Ein Obus kann von der Fahrleitung geführt nur an Wendeschleifen die Fahrtrichtung wechseln. Einige Fahrzeugtypen verfügen über eine Hilfsfahreinrichtung, die es ermöglichen mit Batteriekarft, Dieselmotor oder dieselelektrischen Antrieb kurze fahrleitungslose Abschnitte zu Durchfahren (Umleitungsstrecken) und Wendemanöver zu absolvieren. Wie so ein Fahrleitungsplan aussieht, zeigen wir hier am Beispiel des Steglitzer Streckennetzes.

Fahrleitungsplan Steglitz, Wendeschleife am Bahnhof Marienfelde (Linie A32)

Hier auf dem Kartenausschnitt des Fahrleitungsplans ist die Wendeschleife am Bahnhof Marienfelde (Obuslinie A32) zu erkennen.

Mit + und - ist jeweils die Polung der Fahrleitung gekennzeichnet. Der linke Draht ist immer +, der rechte -.

Die Querbalken in den beiden Plusleitungen symbolisieren die geschlossenen Trennstellen. Punkte  symbolisieren die Einspeisung.

Die Steglitzer Strecke war 1935 zunächst (ohne die Strecke nach Mariendorf)  in 4 Speisebezirke eingeteilt. Die Bezirke konnten bedingt unterirdischer Speiseleitungen unabhängig voneinander betrieben und geschaltet werden. Die Kreuzungen mit den Straßenbahnfahrleitungen wurden isoliert errichtet, um eine unabhängige Schaltung vornehmen zu können, aber auch den Stromverbrauch der beiden Verkehrssysteme unabhängig zu ermitteln.

Fahrleitungsplan Steglitz, Wendeschleife Kaiserstraße (Mariendorf)  (Linie A33)

Archiv Berliner Verkehrsseiten

Hier ein Ausschnitt aus dem Streckenteil der Linie A33, Wendeschleife in der Kaiserstraße, Mariendorf. Die gestrichelten Linien am Bahnhof Mariendorf (heute Bahnhof Attilastraße) symbolisiert die kreuzende Straßenbahnfahrleitung.

Fahrleitungsplan Steglitz, Bahnhof Steglitz, Betriebsbahnhof und Wendeschleife Breitenbachplatz

Hier links oben in der Zeichnung die Wendeschleife am U-Bhf. Breitenbachplatz für die Linie A32. Die Strecke führt weiter über die Schildhornstraße, biegt in die Schloßstraßße ein. 

Mit einem W gekennzeichnet die jeweiligen Fahrleitungsweichen (elektrisch bedienbar).

In der Albrechtstraße (Bahnhof Steglitz) die Wendeschleife der Linie A33 über die Berlinickestraße erkennbar. Zur besseren Erkennbarkeit hier ein Ausschnitt aus diesem Bereich.

Hier ein Blick auf die Fahrleitung zwischen Bahnhof Steglitz und dem Straßenbahnbetriebshof Steglitz. Das “W” in der Zeichnung symbolisiert die elektrische Fahrdrahtweiche. Stellbar sind nur die spitz befahrenen “Luftweichen”, die stumpf befahrenen Weichen werden aufgefahren.

Die Zufahrt zum Straßenbahnbetriebshof ist hier noch über die Kuhligkshofstraße verzeichnet, die ab August 1961 abgebaut wurde und in die Schloßstraße verlegt wurde. Gestrichelt ist die Straßenbahn verzeichnet. Speziell der Kreuzungsbereich Schloßstraße / Albrechtsstraße ist interessant anzusehen. Eine Fahrt aus der Albrechtstraße musste erst auf der großen Kreuzung Schloßstraße / Albrechtstraße drehen, um über die Kuhligkshofstraße zum Betriebshof zu gelangen. Ebenso eine Fahrt vom Betriebshof zur Albrechtsstraße musste über die große Kreuzung erfolgen.

 Im Fahrplan waren nur die vorhandenen Fahrmöglichkeiten eingearbeitet. Nicht fahrbare Routen, wie etwa vom Betriebshof zur Wendeschleife in der Berlinickestraße, was bei außerplanmäßigen Fahrten notwendig wurde,  war ein manuelles Umbügeln notwendig um lange Fahrten über die Wendeschleifen zu ersparen.

Skizzierter Fahrleitungsplan Betriebsteil Steglitz 1963, nach Einstellung der Strecke nach Mariendorf und Einstellung der Straßenbahn in Steglitz, wodurch der Betriebshof nun als “L” gekennzeichnet ganz dür den Omnibus und Obus genutzt wurde. Auch sind einige Fahrmöglichkeiten hinzugekommen. Zeichnung: Der Stadtverkehr, 1963

 

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