Bereits 1979 plante die BVG mit dem Waggon- und Fahrzeughersteller Waggon Union in Berlin-Reinickendorf ein neues Fahrzeug mit selbstragendem Aufbau. Motor
und Untergestell wurde von MAN (Salzgitter) geliefert, die Waggon Union (Reinickendorf, Miraustr.) war für den Aufbau zuständig. Die erste Serienlieferung (D86 Wagen 3503-3572) wurde 1986 der BVG übergeben. Die letzten der 468
Stück (D92 Wagen 3928-3967) wurden 1992 der BVG übergeben. Zwischen den Serien gibt es kleine Unterschiede, so wurden die letzten Serien behindertengerecht gestaltet
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Übersicht der Fahrzeugserie SD 202 (BVG-Bezeichnung D)
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D 80: 3500,
D 83: 3501, 3502
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Musterwagen 3500, 1982 in den Bestand der BVG übergeben, Januar 2003 aus dem Bestand der BVG, Musterserie D83 bis 1998
im Bestand der BVG, Wagen 3501 zum Cabrio-Bus für Stadttouren umgebaut und nach Spanien (Valencia) verkauft, Wagen 3502
bis 2/1997 im Liniendienst, und als Cabriowagen bis 2007 im Gelegenheitsverkehr
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D 86: 3503 - 3572
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Oktober 2005 wurden die letzten Wagen dieser Serie (3541, 3557, 3569) abgestellt
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D 87: 3573 - 3642
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Wagen 3603 wurde im Frühjahr 89 in 3499 umgezeichnet (Diebstahl des Kennz.), 3629 - 3633, 3637
mit elektrischem Türantrieb (statt der vorher verwendeten pneumatischen Antriebe), Abstellung der Fahrzeuge bis Dezember 2009 (letzter Wageneinsatz: 3620).
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D 88: 3643 - 3707
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Umbau der Statik im Mittelbereich, als Ergebnis dessen konnte ab dieser Serie die Mittelstange im Ausstiegsbereich entfallen.
Damit waren die Fahrzeuge ab dieser Serie behindertengerecht zur Aufnahme von Rollstühlen und erhielten auch einen breiteren Kinderwagen / Rollstuhlbereich, rote Haltestangen (statt vorher braune),
ab dieser Serie serienmässig elektr. Türantriebe, Wagen 3650 wurde 5/1996 in Wagen 3498
umgezeichnet (Kennz. Diebstahl), rund die Hälfte der Wagen wurden ab 2001 einer Aufarbeitung unterzogen was eine längere Einsatzzeit ermöglichte, die Ausmusterung erfolgte von 2000 bis 12/2009 (letzter Wagen
3699), Zur Senkung der Vandalismusschäden erhielten zahlreiche Wagen im Oberdeck (hinten) eine Konferenzecke (Anordnung der Sitze mit der Lehne an die Fenster), bei folgenden Serienwagen auch
vermehrt durchgeführt.
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D 89: 3708 - 3775
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Veränderung der Heizungsanlage (Luftverteilung) im Oberdeck, 2 Wagen erhielten ein großes Schiebefenster im Oberdeck (mitte,
Türseite) für die Fahrzeug- Innenreinigung statt der beiden speziellen Klappfenster. Wagen 3723
wurde ab 1999 zu einem Baumuster für die folgende Grundsanierung der Fahrzeugtype D mit DAF Motor (Euro III), Radkappen, dunkle Sitzstoffe, gelbe Haltestangen, Videoüberwachung. Die Änderungen fanden jedoch bei der erfolgten Sanierung der übrigen Fahrzeuge des Fahrzeugtyps keine Anwendung. Ausmusterung der Serie erfolgte ab 2000 (ohne Sanierung) und endete mit den sanierten Fahrzeugen
3708, 3729 im Juni 2009. Wagen 3723 (Baumuster) ist für den Charterverkehr noch im Einsatz.
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D 90: 3776 - 3846
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Veränderung der Türschliessung (hinten), signalgelbe Kantenbeklebung im Bodenbereich, serienmässige Haltestellenanzeige (ältere
Serien wurden nachgerüstet), Wagen 3812 wurde von 4/2004 bis 10/2004 mit der Nummer 3497 geführt. Letzter Wagen im Liniendienst 3785 im Herbst 2009.
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D 91: 3847 - 3927
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Fahrzeuge besitzen nun eine Nebelschlussleuchte, da die BVG nun auch mit den Doppeldeckern in das Umland fährt, kleine
Veränderungen im Innenbereich der Fahrzeuge (Trennscheibe, Punktleuchten auf der 3er Sitzbank rechts vorne, Ausmusterung begann ab 2004, letzter Wagen 3849 im Dezember 2009 aus dem Liniendienst
gezogen.
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D 92: 3928 - 3967
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Schiebefenster im Oberdeck für die Fahrzeuginnenreinigung, serienmässig mit ABS ausgerüstet, erste Abstellung erfolgte 2005.
Letzte Wagen 3937, 3960 und 3961 am 28. Dezember 2009 (letzter Einsatztag der Bauart SD 202 bei der BVG) im Linienverkehr.
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Das Untergestell ist aus Stahlblech und geschweißt. Die Gerippe für die Seitenwände und die Rückwand aus Stahlrohr, ebenso
geschweißt. Das Ober- und Unterdeckgerippe ist aus Al-Legierung geschweißt. Die Außenwände sind unten mit verzinktem
Stahlblech, oben mit Al-Blech verkleidet. Die Wände und Decken sind mit Kunststoffplatten verkleidet, die Fußböden bestehen
aus Furnierplatten. Die Serienwagen erhielten den BVG-typischen roten Stoffbezug, wie er auch bei den neuen U-Bahnwagen und den letzten SD-Busserien verwendet wurde.
Blick in den Fahrgastraum der Serie D86 (Unterdeck)
Blick in das Oberdeck (D86, Zustand direkt nach Auslieferung)
Aufteilung Unterdeck: oben D86 und D87 mit Kinderwagenplatz, unten D88 bis D92 mit Rollstuhlplatz, dafür entfällt eine Sitzbank
Übersicht der Beförderungskapazität der SD 202 pro Wagen
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Sitzplätze Unterdeck (D86, D87)
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34
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Sitzplätze Unterdeck (D88 - D92)
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32
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Stehplätze (D86, D87)
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5
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Stehplätze (D88 - D89)
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10
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Stehplätze (D90 - D92)
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17
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Sitzplätze Oberdeck (alle Serien)
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47
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Gesamtkapazität (D86, D87 / D88, D89 / D90 - D92), jeweils + 1 Fahrer
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86 / 89 / 96
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Die erste Serie D86 bei MAN (Nonnendammallee) vor der Auslieferung an die BVG (noch ohne pol. Kennzeichen)
Der im Heck befindliche MAN- Motor mit der Bezeichnung D2566UH (6 Zylinder, 150 kw), die Höchstgeschwindigkeit der
Berliner Version des SD 202 beträgt 72 km/h.
Aufstellanlage Bahnhof Zoo
Die Fahrzeuge ab der Serie D86 haben die Herstellerbezeichnung MAN 202F. Die Wagen haben eine Leistung von 150 kW und eine Fahrzeughöhe von 4,06 Meter.
Wagen 3774 mit Feiertagsbeflaggung (Deutschland- und Landeswimpel über den Scheinwerfern)
Auch die LVG in Lübeck bestellte sich wieder von dieser Serie Wagen.
Später wurde ein Großteil der Serie nach einer Grundsanierung umlackiert und war bis Dezember 2009 im Liniendienst. Die
Arbeitsgemeinschaft Traditionsbus (ATB) hält einige Museumswagen dieser Fahrzeugtype in ihrer Sammlung vor, darunter auch ein an die LVG (Lübeck) ausgeliefertes Fahrzeug. (zu Details der Fahrzeugsammlung siehe www.traditionsbus.de
Zahlreiche Wagen sind weit in Europa weiterverkauft worden, und fahren dort noch im Liniendienst oder im Sonderwagenverkehr, teilweise mit offenem Oberdeck.
Quellen und weiterführende Literatur:
- Dokumente aus dem Redaktionsarchiv Berliner Verkehrsseiten
- Hinweise und Ergänzungen aus dem Redaktionskollektiv Berliner Verkehrsseiten: Christian Neuhaus
- Wagenparkbuch (BVG) mit Typenblättern (2007)
Text und Zusammenstellung: Markus Jurziczek von Lisone 2000, refresh 9/2010
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