Ab 2010 wurde erste Überlegungen einer Neubauserie für das Kleinprofilnetz konkretisiert. Die über 40
Jahre alten Fahrzeuge der Serie A3L71 sollen durch diese Flotte ersetzt werden, so der ursprüngliche Gedanke.
Erstmals hat sich der Fahrzeughersteller Stadler mit seinem Werkstandort in Berlin Pankow bei diesem
Auftrag erfolgreich beworben. im Februar und März 2015 konnten die ersten beiden Vorserienfahrzeuge (Ik15) mit den Verbundnummern 1025 und 1026 im Betriebswerk Grunewald dem Verkehrsbetrieb überstellt werden.
Erster Schienenkontakt Baureihe IK im Berliner U-Bahnnetz am 2.2.2015
Aufgrund der prekären Zuspitzung der Fahrzeugsituation im Berliner U-Bahnsystem wird der Auslieferungsbeginn der
Serienfahrzeuge möglicherweise um 1 Jahr vorgezogen. Die zunächst nur mit 24 Zuggarnituren formulierte Bestellung kann,
sofern der Berliner Senat die Finanzierung sichert, um 10 weitere Garnituren ergänzt werden (Vertragsoption).
Die Fahrzeugsituation im Netz wird vom Senat auch als kritisch betrachtet, Versäumnisse in rechtzeitige Investitionsfreigaben
durch den Eigentümer (Stadt Berlin) rächen sich nun im Betriebsalltag. Auf eine Anfrage zur Fahrzeugsituation der Berliner U-
Bahn des Abgeordneten Andreas Baum von den PIRATEN wurde wie folgt beantwortet (Auszug):
Schriftliche Anfrage vom 3.Februar 2015 an den Senat, Antwort zu Frage 4:
Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Der Wagenpark der
Berliner U-Bahn hat ein recht hohes Durchschnittsalter. Es beträgt bei den Zügen im Kleinprofil 27 und im Großprofil 25 Jahre. Die ältesten Wagen sind fast 50 Jahre in Betrieb. Trotz
intensiver Pflege, Wartung und Wiederaufarbeitung der Wagen sind viele der U- Bahnwagen inzwischen sehr reparaturanfällig und müssen auch außerhalb der normalen Zyklen immer wieder in
die Werkstatt. So kann es vorkommen, dass in Ausnahmen nicht ausreichend Wagen zur Verfügung stehen.“
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Da im Berliner Großprofil das Fahrzeugdefizit aufgrund des überalterten Fahrzeugparks und gleichzeitig steigender
Verkehrsaufgaben gestiegen ist, gibt es Überlegungen die Bestellung des Ik zu erweitern und für den Einsatz im Großprofil zu
adaptieren. Elektrotechnisch ist das hier bei diesem Fahrzeug keine Herausforderung mehr, da das Fahrzeug dafür bereits
ausgelegt ist, jedoch gilt es den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig aufgrund der Wagenkastenbreite auszugleichen.
Im März 2015 konnte man bereits erste Probefahrten auf dem werkseigenen Prüfgleis beobachten. Hier parallel mit einem Zug
der Vorgängerserie Hk im Frontvergleich
Aktuell sind im Schienennetz der Berliner U-Bahn die beiden Verbundzüge 1025 und 1026 eingesetzt. Ein Fahrgastbetrieb ab
etwa Mai 2015 nach Abschluß der Abnahmearbeiten möglich.
Quellen und weiterführende Literatur:
- Preseerklärung Stadler, BVG, Stadt Berlin
- Schriftliche Anfrage an das Abgeordnetenhaus von Berlin, Drucksache 17 / 15 457 vom 23.2.2015
Text und Zusammenstellung: Jurziczek 3/2015
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