U-Bahn Berlin |
Stellwerksbezirk Leinestrasse |
Der Bahnhof Leinestraße im Berliner Stadtbezirk Neukölln war viele Jahre lang südlicher Endpunkt der Strecke D. Am 4.8.1929 in Betrieb genommen, endeten die Züge hier bis 1996.
Fahrschautafel Stellwerk Leinestraße (Strecke D). Die Züge wendeten am Bahnsteig
Hier die Hebelbank des Stellwerks Leinestraße, von dem aus die Weichen und Signale gestellt werden. Ein elektromechanisches Einreihen-Hebelstellwerk der VES (vereinigte Eisenbahn-Signalwerke). Das Stellwerk stammt noch aus dem Eröffnungsjahr 1929.
Detailaufnahme von der Hebelbank
Über die Signalhebel lassen sich die Fahrstraßen sichern und die Signale auf Fahrt stellen
Verschlußplan Stellwerk Leinestraße (1978) Stellwerksarbeitsplätze bei der U-Bahn befindet sich meist unter Tage. Das geöffnete Fenster im Hintergrund mag den Eindruck von Frischluft erwecken, tatsächlich mündet dieses Fenster aber nur in den Tunnel. Arbeitszeiten von 8 bis 12 Stunden waren hier völlig normal gewesen.
Signal Nummer 8, Bahnhof Leinestraße (Gleis 1 Richtung Boddinstraße)
Signal Leinestraße Nummer 12 am Gleis 2 Richtung Hermannstraße Der Tunnel zur Verlängerung der Strecke um eine Station war bis zur Unterquerung der Ringbahn bereits fertiggestellt worden. Der heutige Endbahnhof “Hermannstraße” war zu einem Drittel bereits als Bauvorleistung erstellt.
Bild oben: Blick vom Abstellgleis (späteres Streckensgleis von nach Hermannstraße). Bild unten: Hier endete das Regelabstellgleis. Dahinter lagen die Gleise bis in den erst viele Jahre später vollendeten Bahnhof Hermannstrasse. Die Gleise im Rücken des Fotografen wurden viele Jahre zur Abstellung von alten Fahrzeugen genutzt.
Gleisanlagen Bahnhof Hermannstraße (1978). Diese Bauvorleistung wurde in den Kriegsjahren 1943/1945 als Luftschutzanlage für Zivilisten genutzt. Daher finden sich an den Tunnelwänden Schriften mit Raumangaben zu Personanzahlen. Bei der Inbetriebnahme des Umsteigebahnhofes Hermannstraße wurden diese Hinweisflächen konserviert und durch eine Glasfläche dem Betrachter erhalten. Zum Zeitpunkt der Aufnahme (1978) wurde diese Tunnelanlage zum Abstellen der Betriebsreserve (Altbauzüge) verwendet. Zu sehen ist hier rechts im Gleis ein Zugtyp C2, der seit 1975 nicht mehr im Betriebseinsatz befindlichen Zugart. Links im Gleis ein Zugtyp B2, seit 1969 nicht mehr im Regeleinsatz. Die elektromechanischen Stellwerke bei der Berliner U-Bahn verfügten über zwei Fahrsperrensysteme. Im Berliner Großprofilnetz gelangte der Fahrsperrenpilz neben der Fahrschiene angeordnet zu Einsatz. Ein Fahrsperrenpilz (hier in der Haltlage) legte beim Überfahren einen Hebel am Drehgestell des Fahrzeuges um, was dann eine Notbremsung auslöste. In Fahrtstellung legte sich der Fahrsperrenpilz (angetrieben über einen Motor) seitlich aus dem Profil. Dieses Verfahren ist mittlerweile durch ein Elektromagnet-Verfahren ersetzt worden (ähnlich dem PZB-Magnet-System bei der Eisenbahn).
Streckentunnel Leinestrasse (1980), links an der Tunnelwand das Einfahrsignal des Bahnhofes Leinestraße (L11), rechts vom Gleis der Antriebsmotor für die mechanische Fahrsperre Zur Zugsicherungstechnik lesen Sie bitte hier weiter: -> Zugsicherungstechnik Das elektromechanische VES Stellwerk E12 des Bahnhofes Leinestraße ist etwa 1980 abgeschaltet worden. Das Regionalstellwerk Hermannplatz (RStw Hp) übernahm den Stellwerksbezirk. Am 13.7.1996 fuhr der erste Fahrgastzug von Leinestraße zum neuen Endpunkt Hermannstraße (Umsteigebahnhof zur Ringbahn). Der Abschnitt Leinestraße bis Bahnsteig Hermannstraße und die dahinter liegende Kehranlage wird heute auch vom RStw Hp überwacht und von der LISI-Zentrale ferngesteuert. Quellen:
Text und Zusammenstellung: Markus Jurziczek von Lisone, BVS 7/2007, überarbeitet: 3/2010 |
|
[Geschichte] [Strecken] [Fahrzeuge] [Stellwerke] [Bilder] [Dokumente] [Links] [Foren] [Aktuelles] [Bücher] [Impressum] |