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Bildergalerie Betriebswerkstatt Britz |
In den frühen Planungen (1930) der Berliner U-Bahn berücksichtigte man am Bahnhof Grenzallee eine Tunnelausfahrt für eine spätere Betriebswerkstatt. In der Nachkriegszeit war diese Fläche jedoch schon anderweitig städtebaulich beansprucht worden, sodass man im Zuge der südlichen Verlängerung der Neuköllner Linie CI (heute U7) über einen neuen Standort nachdenken musste. Mit der 1963 erfolgten südlichen Verlängerung der heutigen Berliner U-Bahnlinie 7 nach Britz-Süd fand diese Fläche mit 100.000 m2 erstmalig eine Anbindung an das Berliner U-Bahnnetz. 1969 begannen die Arbeiten auf dem Gelände zwischen Gutschmidtstraße und Buckower Damm. Die ersten Schienenfahrzeuge in der Betriebswerkstatt Britz: Feldbahnlok zur Ausführung der Arbeiten. Danke an die Feldbahnfreunde www.kleinbahn-deinste.de Das Stellwerksgebäude ist bereits errichtet, die Wagenhalle noch nicht zu sehen Die Werkstatt wurde am 1. Februar 1971 in Betrieb genommen (Einrichtung der Werkstatt bereits am 1.12. 1970), die Baukosten wurden mit 12 Mio Euro angegeben.
Links die erste Wagenhalle, die Aufstellgleise, und rechts die Erweiterungsfläche (1977) Mit der noch viele Jahre nach dem Bau der Betriebswerkstatt Britz geplanten südlichen Verlängerung der U-Bahnstrecke D wäre auch eine separate Zufahrt von der Strecke D westlich der Anlage möglich. Bis heute blieb es nur bei der östlichen Zufahrt zur Strecke H.
BVG-interne Entwurfskarte (Signatur U Bw 12 700) vom 30.4.1976. Schwarz: in betrieb befindliche Strecken Blau: geplante Erweiterung der Linie U8 Orange: Betriebswerkstatt Britz In heutigen Plänen ist die südliche Verlängerung der U-Bahn-Strecke D nicht mehr vorgesehen, eine nochmalige Erweiterung der Betriebswerkstatt Britz nicht mehr geplant. Einst dafür freigehaltene Flächen wurden bereits veräußert.
Die Betriebswerkstatt Britz (Bw Br) wurde im Zuge der zahlreichen Steckenerweiterungen und damit verbundenen Erweiterung des Wagenparks im Westnetz erforderlich. Lediglich die Betriebswerkstatt Seestraße (Bw Se) stand bis 1971 dem Westberliner Großprofilnetz zur Verfügung. Die Bw Br war 1971 für den Wagenpark auf der U7 (Fehrbelliner Platz - Zwickauer Damm) zuständig.
Zur Betriebswerkstatt Britz gehört auch bis heute ein Hilfsgerätezug. Hier der ehemalige BI Triebwagen 121 als Hilfsgerätezug (Zeitraum 1975 - 2000) 1196 (mit Steuerwagen 1197, ex BI 254). Zu den Hilfsgerätezügen der Berliner U-Bahn siehe die Rubrik Sonderfahrzeuge und Hilfszüge.
Ausfahrt Dtw 2230 aus der Wagenhalle Britz Richtung Stellwerk
6-Wagenzug von Triebwagen 2241 angeführt fährt aus dem Tunnel zur Werkstatt Am 27.Mai 1978 fand ein erster Tag der offenen Tür in der Bw Britz statt, wie er 1983 und 2010 wiederholt wurde
Mit diesem 4-Wagenzug wurden die Besucher von der Untergrundstation Britz-Süd in die Betriebswerkstatt gefahren.Wie zu sehen, gab es hier kaum Sicherungen oder Absperrungen gegen die Gefahren in den Gleisbereichen.
Wieviel der hier abgebildeten Kinder sind wohl noch heute von der U-Bahn begeistert? Wenn ein Leser sich hier wiedererkennt , möge er sich bitte melden! Ausser in den Jahren 1978 und 1983 wurden leider bisher keine Tage der offenen Tür für die Besichtigung der Anlage durch eine große Besuchergruppe angeboten. Ganz so locker wie noch hier die Besuchergruppen durch die Anlage frei bewegen konnten, wäre heute nicht mehr möglich. Zu dieser Zeit waren die Züge der Bauart C bereits abgestellt. Zuletzt waren diese auf der Strecke D (Linie 8) eingesetzt worden, und wurden hier in der Bw Br zerlegt.
Die letzten Schrottzüge der Bauart C konnten frei und ohne Beaufsichtigung zum Spielen erklettern werden.
Zu Beginn des Werkstattbetriebes gehörten überwiegend die Fahrzeuge der Gattung D zum Fahrzeugbestand, nach und nach gelangten erste F-Züge in den Werkstattbestand. Links ein klassischer DL (2334) noch mit klassischer Zierleiste, mittig der erste mit Vollwerbung (“Pop-Werbung”) versehene U-Bahnzug im Großprofil (2380) und erster Zug DL ohne Zierleiste (werbebedingt), rechts der erste Drehstrom-Zug (KOLOMO Versuchszug 2578 / 2579) mit roter Bauchbinde (siehe dazu Versuchsbeschreibung im Dokumentenbereich der Berliner Verkehrsseiten, Nummer 156).
Ansichten aus einer Zeit, als die Fahrzueugtype D und DL noch den Wagenpark der U-Bahn im Westnetz dominierte
Nachtaufnahme in der Bw Britz Gleise 24, 23 und 22 (v.l.n.r.). Hier steht heute der Erweiterungsbau mit den Hallengleisen 19 - 24 Mit dem weiteren Ausbau des Großprofil-Streckennetzes wurde es zunehmend eng in der Betriebswerkstatt Britz. Ein Ausbau der Werkstatt war durch die großzügige Reservierung der Flächen berücksichtigt.1979 wurden die Pläne zur Erweiterung der Bw Br konkreter. Baubeginn für den Ausbau war der 1.3.1984 in Vorbereitung auf die Streckenwerweiterung nach Spandau und der dafür neu bestellten Züge F84. Für den Ausbau wurden rund 75 Mio DEM veranschlagt. Der Ausbau umfasst eine 130 Meter lange und 82 Meter breite Halle mit 5 Grubengleisen, Abstellgleise auf der Anlage für 96 Fahrzeuge. Das Stellwerk musste für die neue Gleisanlage völlig erneuert werden. Der Ausbau wurde am 19.2.1988 abgeschlossen und dem Betrieb übergeben.
Ein weiterer Ausbau ist heute nicht mehr angedacht, die bis vor einigen Jahren dafür reservierten Flächen wurden nun anderweitig durch die Stadt bebaut. Geringere Verkehrsleistung, rationalisierter Wagenpark, wartungsärmere Züge, optimierte Wartungsabläufe und auch der durch die Einheit Deutschlands mögliche Zugriff auf die zweite Großprofilwerkstatt Friedrichsfelde erfordern zunächst keinen Ausbau.
Der aktuelle Wagenpark (Jahr 2007) der Berliner U-Bahn (Grp) besteht aus den Fahrzeugtypen F und H
Heute sind der Betriebswerkstatt Britz (Bw Br) von den 770 Wagen / 385 Dtw der Berliner U-Bahn (Grp) 386 Wagen / 193 Dtw zugeordnet, sowie Museumszüge und ein Hilfsgerätezug vom Typ D (4012).
Das Gelände der Bw Br erstreckt sich über 181.000 m2, die beiden Fahrzeughallen haben eine Größe von 10.500 m2 mit 14 Gleisen. 1997 sind 205 Dtw der Bw Br zugeordnet.
Auf dem Gelände der Bw Br befindet sich auch die Bahnmeisterei für die Instandhaltung für Bahnanlagen. Die Fahrzeuge für den Baudienst sind überwiegend nur in den Tagesrandzeiten im Streckennetz zu sehen. Zu den Arbeitsfahrzeugen siehe Rubrik “Sonderfahrzeuge und Lokomotiven der Berliner U-Bahn”
Ein für das Schienenschweißen ausgerüstetes Sonderfahrzeug (4097)
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